Redaktion

Es gibt noch Bier am Mittelrhein

Das Team der Lahnsteiner Brauerei. Foto: Unternehmen

Nach der Bier-Insolvenz an der Königsbach ist die nächste Frage: Was macht eigentlich die Lahnsteiner Brauerei? Beide Unternehmen trennt nicht nur der Rhein, sondern auch ihr Verständnis von Strategie und Nachhaltigkeit. Im Koblenzer Stadtteil Stolzenfels haben sich in nur 12 Jahren nacheinander 3 Eigentümer versucht. Es gab viele Versprechungen, aber wenige Investitionen. Gegenüber in Lahnstein braut der mehrfach ausgezeichnete Familienunternehmer Markus Fohr in 10. (!) Generation und konzentriert sich auf Produktqualität und Kundenzufriedenheit. Der Betrieb ist klein und macht die Fohrs eher glücklich als reich, aber investiert wird trotzdem. Laut „RZ“ flossen in den vergangenen Jahren 600.000 Euro in eine neue Bierfiltrationsanlage, die EDV und die Entwicklung neuer Craftbiere. „Für uns ist das eine ganze Stange Geld“, zitiert die Zeitung den Chef. Fohr beschäftigt in der Lahnsteiner Sandgasse 15 Mitarbeiter; sein Braumeister Uli Hastenpflug kommt seit vielen Jahren jeden Morgen aus Bacharach. Ganz ohne Probleme geht es aber auch in Lahnstein nicht ab. Allein der Strom für die kleinen Brauerei ist pro Jahr rund 10.000 Euro teurer als früher. Fohr muss wegen der gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise demnächst die Preise erhöhen. Rhein-Zeitung (€), Lahnsteiner Brauerei
Das Foto zeigt Markus Fohr (4. v.l.) mit Team

Ein Rüdesheimer Küchenchef für Bingen

„Papa-Rhein“-Gründer Jan Bolland verstärkt die Leitung seines Restaurants „Bootshaus“. Der gebürtige Rüdesheimer Michel Gietz, 28, steigt zum Küchenchef neben Sternekoch Nils Henkel auf. Beide arbeiten seit Jahren in Bingen zusammen. Gietz lernte sein Handwerk u. a. im Bayerischen Hof in München und im Frankfurter „Weinsinn“. Restaurant Ranglisten

Der Jäger der verlorenen Filmschätze

Im Dezember war hier von Hermann Rheindorf die Rede. Der Kölner Filmemacher hat historische Aufnahmen aus dem Mittelrheintal aufgespürt, dank Künstlicher Intelligenz nachkoloriert und einen Dokumentarfilm mit Einblicken in eine versunkene Welt produziert. Im TV-Interview erzählt der „Jäger der verlorenen Filmschätze“ (SWR) die ganze Geschichte – und was Robert De Niro damit zu tun hat. SWR

Oberwesel will mehr

Oberwesel gehört zwar nicht zu den Epizentren der Bundesgartenschau, aber investiert wird trotzdem. Laut „RZ“ könnte 2025 die Neugestaltung des Rheinufers starten. Ähnlich wie im Buga-Hotspot Bacharach rücken Grünanlagen und Stadt näher zusammen; der Autoverkehr auf der B9 soll entschleunigt werden. 2028 ist der noch nicht barrierefreie Bahnhof an der Reihe. Parallel dazu läuft die Sanierung des früheren katholischen Jugendheims. Die Stadt hat das marode Gebäude für 100.000 Euro gekauft und wird wohl deutlich mehr als eine Million hineinstecken müssen. Rhein-Zeitung (€)

Welterbe-Camper gesucht

Workcamp ist wie Workshop, nur mit Ergebnissen. Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal bietet wieder 12 Plätze für junge Erwachsene mit Interesse an Landschaft, Denkmalpflege und internationalen Begegnungen. Laut Zweckverband gibt es neben der Arbeit „reichlich Zeit, das Mittelrheintal zu erkunden und sich mit Teilnehmern aus der ganzen Welt auszutauschen“. Für Reisespesen, Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten wird gesorgt. Instagram

Wernerwissen zum Nachhören

Im Deutschlandfunk lief am Mittwochabend Wolfgang Martin Hamdorfs Radio-Dokumentation über den antisemitischen Wernerkult. Interessanter Aspekt: An den angeblichen „Heiligen“ erinnert man sich in Oberwesel und Bacharach sehr unterschiedlich. In Oberwesel – bis weit in die 60er Jahre hinein Schauplatz von Werner-Prozessionen – verdrängt man lieber; die dortige Kapelle wurde umbenannt. In Bacharach geht man offensiv mit der schwierigen Vergangenheit um und versucht, daraus zu lernen. Die Sendung mit O-Tönen von Walter Karbach, Peter Keber, Matthias Schmandt und Doris Spormann gibt es in der Audiothek. Deutschlandfunk

Foto des Tages

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