Frank Zimmer

„Wir können kein Krankenhaus betreiben“

Dass Rhein-Hunsrück-Landrat Marlon Bröhr gr0ß denken kann, hat er mehrfach bewiesen. Sein bisher größter Gedanke ist, vom Kreishaus in Simmern in die Mainzer Staatskanzlei umzuziehen und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz zu werden. Im Kampf um die Loreley-Kliniken reicht Bröhrs Fantasie allerdings nicht ganz so weit. Laut „RZ“ will der Landrat keine kommunalen Krankenhäuser und setzt weiter auf privatwirtschaftliche Investoren. „Wir können keine Krankenhäuser betreiben“, zitiert ihn die Zeitung. Das Landeskrankenhausgesetz sieht das nicht so eng. („Die Landkreise und die kreisfreien Städte erfüllen ihre Aufgabe nach Absatz 1 als Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung, indem sie Krankenhäuser errichten und unterhalten, soweit Krankenhäuser nicht von freigemeinnützigen, privaten oder anderen geeigneten Trägern errichtet und unterhalten werden.“)

Krankenhaus-Kundgebung am 10. November in Oberwesel. Foto: Petra Dittmann.

Die 3 unmittelbar betroffenen Bürgermeister Thomas Bungert (VG), Marius Stiehl (Oberwesel) und Falko Hönisch (St. Goar) reisen heute zum Konzernsitz der Marienhaus-Gruppe in Waldbreitbach bei Neuwied. Dort wollen sie klären, ob der Mehrheitsgesellschafter länger an Bord bleibt. Das kirchliche Unternehmen will die Krankenhäuser eigentlich bis spätestens Ende März 2020 schließen. Die beteiligten Kommunen und eine unerwartet starke Bürgerbewegung wehren sich. Sie wollen mindestens ein Jahr Zeit, um neue Lösungen zu entwickeln und mit anderen Trägern zu verhandeln. Um das unternehmerische Risiko zu minimieren, sollen eine Million Euro aus kommunalen Kassen fließen. Zusätzlich werden Spenden gesammelt.

In Oberwesel hat der gemeinnützige „Kolping-Förderverein Krankenhaus und Seniorenzentrum Oberwesel e.V“  folgende Spendenkonten bekannt gegeben:

  • VolksbankRhein-Nahe-Hunsrück: IBAN:DE68560900000000828705 BIC:GENODE51KRE
  • KreissparkasseRhein-Hunsrück: IBAN:DE31560517900002202208 BIC:MALADE51SIM

Kennwort„Rettung Loreley-Kliniken“. Auf Wunsch werden Spendenquittungen ausgestellt. Rhein-Zeitung

Boppard braucht Busse

Im Sommer brach im Rhein-Hunsrück-Kreis das große Bus-Chaos aus. Nach der Insolvenz von 2 Transportunternehmern kollabierte der öffentliche Personen-Nahverkehr, Schulkinder kamen nicht mehr zum Unterricht und Eltern liefen Sturm. In Boppard wirken die Probleme immer noch nach. Wegen der ausgedünnten Fahrpläne fürchten Schulen wie das Kant-Gymnasium um ihre Attraktivität. Für Eltern aus St. Goar und Oberwesel ist es mittlerweile praktischer, ihre Kinder mit der Fähre über den Rhein nach St. Goarshausen zu schicken. Das dortige Gymnasium ist nur 400 Meter vom Anleger entfernt. In Boppard müssen die Kant-Schüler neuerdings vom Hauptbahnhof aus durch die ganze Stadt laufen. Rhein-Zeitung

Bingen denkt an sein Erbe

Über 80 Jahre nach dem November-Pogrom soll die zerstörte Synagoge wieder stärker ins Bingen-Bewusstsein. Der Stadtrat will Reste des Bauwerks sichern und am historischen Standort in den Rochusstraße platzieren. Vom Hauptgebäude sind 3 Steinfragmente erhalten. Die Ruine der Synagoge war in den 70er Jahren abgerissen worden. Nur ein Seitentrakt ist erhalten. Allgemeine Zeitung, Wikipedia (über die Binger Synagoge)

Mittelrheiner des Tages: Michael Schnaas

Der Fährmann von Niederheimbach ist in einer ‚“Hessenschau“-Reportage zu sehen. Ein TV-Team des Hessischen Rundfunks besuchte ihn an Bord, um über die anstehende Rheinvertiefung zu sprechen. An mehreren Stellen soll die Fahrrinne 20 cm tiefer ausgebaggert werden. Für die Frachtschifffahrt wäre es es ein Segen, aber die Folgen für den Uferbereich sind noch unklar. Schnaas hatte 2018 mehr als alle anderen Fährleute mit dem extremem Niedrigwasser zu kämpfen und saß über einen Monat lang auf dem Trockenen. hessenschau.de

Zahl des Tages

Jeweils 7 Minuten dauert das so genannte Speed Dating, bei dem Binger Jugendliche mit potenziellen Ausbildungsbetrieben ins Gespräch kommen. Organisiert wird es von Claudia Pieroth-Gräf , der Chefin des Autohauses Pieroth. In ihrem eigenen Betrieb reserviert sie jedes Jahr einen Ausbildungsplatz für Speed Dater. Allgemeine Zeitung

Termin des Tages

Boppard – „Und wer nimmt den Hund?“ / Cinema in der Stadthalle – 13. November, 20 Uhr. boppard-tourismus.de

Foto des Tages

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

#boppard #chorgestühl #mittelrhein #rheinlandpfalz #rlp

Ein Beitrag geteilt von Christoph Hämmelmann (@christophhaemmelmann) am

Sonntags kommt Mittelrheingold mit der Post

Der wöchentliche E-Mail-Newsletter „Mittelrheingold Auslese“ sammelt die besten Artikel, Videos und Termine. Hier geht’s zum kostenlosen Sonntags-Abo.

1 Gedanke zu „„Wir können kein Krankenhaus betreiben““

Kommentare sind geschlossen.