Frank Zimmer

Rush Hour in Rüdesheim und ein Besuch beim Förster des Jahres

Blick auf Rüdesheim.

Am Mittelrhein muss man manche Dinge selbst erleben, um sie zu begreifen. Zum Beispiel den Bahnübergang in Rüdesheim, die einzige Stelle in Deutschland, wo mitten auf der Bundesstraße Bahnschranken niedergehen. Was Touristen an einem Sonntagnachmittag als Kuriosität verbuchen, ist für Pendler ein alltägliches Ärgernis. In Stoßzeiten verbringen sie bis zu 20 Minuten vor der roten Ampel. Der Radiosender F’FH hat sich das Rüdesheimer Verkehrsproblem angeschaut und an der geschlossenen Schranke u. a. mit Bürgermeister Klaus Zapp gesprochen. Zapp und seine Stadtverordneten kämpfen seit vielen Jahren für eine Tunnel-Lösung. Die Deutsche Bahn rechnet noch. FFH (mit O-Tönen von Zapp und Rüdesheimer Pendlern)
Foto: Marlies Steinmetz / RÜD Tourismus

Ein Besuch beim „Förster des Jahres“

An der Grenze zur Verbandsgemeinde Loreley lebt und arbeitet Deutschlands „Förster des Jahres 2023“. Martin Janner, 54, ist durch seine Rückepferde, seine Instagram-Posts und durch sein Buch „Der Wald der Zukunft“ bekannt geworden. Der SWR hat ihn in seinem Revier in Oberwallmenach besucht. Dort waren einmal 500 von 1500 Hektar mit Fichten bepflanzt. Bis Jahresende wird nichts mehr davon übrig sein, weil die schnell wachsenden Nadelbäume nicht mit dem Klimawandel klarkommen und dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. Stattdessen wachsen Eichen und Elsbeeren. Eigentlich ist die Rückkehr zur forstlichen Normalität: Nordeuropäische Fichten wurden erst im 19. Jahrhundert von der preußischen Forstverwaltung im Rheinland eingeführt, weil sie schnell wuchsen und billiges Bauholz lieferten. Bis dahin waren ausschließlich Laubwälder üblich. SWR (Video)

La Provence macht Platz

In Bingen setzt sich Einzelhändlerin Sonja Schmitt nach 36 Jahren zur Ruhe und schließt Ende Dezember ihren Modeladen „La Provence en Ville“ am Speisemarkt. Laut „AZ“ ist es ein Abschied ohne Bitterkeit. Die 65-Jährige beklagt sich weder über Amazon noch über die Binger Innenstadt, im Gegenteil: Die City sei lebhaft wie lange nicht, betont Schmitt. Ihr Geschäft profitiere u. a. von neuen Kundinnen, die im Hotel „Papa Rhein“ absteigen und Bingen entdecken. Das Hotel sei „ein Lottogewinn“ für die Stadt. Am Speisemarkt 11 geht es auch ohne „La Provence en Ville“ weiter. Es werde keinen Leerstand geben, heißt es. Allgemeine Zeitung (€)

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