Frank Zimmer

Ein Palais in Bingen und ein Traum von Bacharach

Muzaffer Oguz ist die gastronomische Allzweckwaffe im Mittelrheintal. Der Pächter des Forsthauses Heiligkreuz, der Cafeteria auf der Loreley und des Bacharacher Posthofs übernimmt jetzt auch das insolvente „Drei“ am Binger Speisemarkt. Das Lokal in bester Innenstadtlage war nur wenige Monate nach der Eröffnung pleite gegangen. Laut „AZ“ konnte Oguz kurzfristig zugreifen, weil er ein Team ehemaliger Mitarbeiter an der Hand hatte. Es sei „eine komplette Mannschaft, eine ganz erfahrene Besatzung, die weiß, wie man sich um Gäste kümmern muss, damit die zufrieden sind“, heißt es in der „AZ“. Oguz will am 1. September unter dem Namen „Palais Puricelli“ öffnen. Ähnlich wie im Bacharacher Posthof soll es bodenständige Küche auf gutem Niveau, aber ohne Gedöns geben. Das spätbarocke Gebäude ist nach der rheinischen Industriellenfamilie Puricelli benannt, der auch Burg Reichenstein gehörte. Eigentümer des Palais ist der Binger Immobilienmogul und Nebenerwerbs-Brauer Oliver Wimmers („Baron von Bingen“), mit dem Oguz schon bei anderen Projekten zusammenarbeitet. Der Multi-Gastronom wird auch die Gastronomie im früheren Turnerheim auf der Loreley übernehmen. Allgemeine Zeitung (€)
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Ein Traum von Bacharach

Wer vom Bacharacher Bahnhof stadteinwärts spaziert, sieht nach wenigen Schritten einen so imposanten wie heruntergekommenen Fachwerkhof. Es ist das Bacharacher Rathaus, ein ehemals kurpfälzisches Amtsgebäude aus der Renaissance. Wie in Bacharach üblich, gibt es viel Geschichte, viel Potenzial und wenig Geld. Denkmalschützer schwärmen von den „Erdgeschossarkaden auf der Hofseite aus dem 16. Jahrhundert und der mittelalterlichen Wasserleitung“. Das Urteil der Ingenieure fällt nüchterner aus: „Insbesondere die Fassaden, das Dach, teilweise Fenster, Haustechnik, Sanitäranlagen, Feuchtigkeitsschäden und Wärmedämmung sind sanierungsbedürftig“, zitiert die „AZ“ aus einem Gutachten. Architekten schlagen eine Komplett-Renovierung inklusive Abriss eines später hinzugefügten garagenartigen Zweckbaus vor. Im runderneuerten Rathaus wäre auch Raum für die Tourist-Info, für Ausstellungen, Events und für Bacharacher Vereine. Allerding müsste jemand in Mainz oder Berlin tief in die Tasche greifen. Der Traum vom Bacharacher Rathaus kostet rund 10 Millionen Euro. Geld wird auf jeden Fall gebraucht. Der marode Zustand des Anwesens ist bereits in einem Gutachten aus dem Jahr 2018 dokumentiert. Allgemeine Zeitung (€), Stadt Bacharach (2018er Gutachten)

Outdoor-Urlaub in Osterspai

„R(h)ein ins Leben“ heißt in Osterspai das, was Planer einen „Multifunktionsplatz“ nennen. Dort können ab 8. September bis zu 16 Wohnmobile mit Blick parken. Die Logenplätze mit Blick auf den Bopparder Hamm werden ohne umständliches Campingplatz-Formalitäten direkt über eine Ladesäule am Stellplatz abgerechnet. Einheimische Wohnmobilisten dürfen das neu gestaltete Areal vor der Eröffnung kostenlos testen. Rhein-Zeitung (€)

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