Redaktion

Neue Gärten braucht das Land

Der weltweite Trend zum „Urban Gardening“ gilt als Großstadtphänomen. Urban Gardening steht für privates Grün auf kleinem Raum, also Küchenkräuter auf Hochhausbalkonen, Tomatenpflanzen auf Hinterhofgaragen oder Schrebergärten neben der S-Bahn. In Städten wie Hamburg ist die Mitgliedschaft im Kleingartenverein schon fast ein  Statussymbol wie die sanierte Stuckdecken-Altbauwohnung und das Lastenfahrrad mit Elektromotor. Die Wartelisten erinnern an die Zuteilung von DDR-Automobilen unter Honecker. Am Mittelrhein ist das weltweite Kleingarten-Comeback noch nicht ganz angekommen. Hier verlief der Trend zuletzt eher umgekehrt. In Bacharach etwa hatte noch in den 70er Jahren fast jede Familie ihr Gärtchen am Rheinufer, baute ihr eigenes Gemüse an, pflegte Obstbäume und pflanzte Blumen. Vieles davon ist verschwunden. Aus Beeten wurde Rasenflächen, aus Werkzeugschuppen Obi-Häuser, aus Nutzgärten Freizeitanlagen. In der Stadt selbst bemüht sich der Verschönerungsverein, wenigstens die beiden Gärten an der evangelischen Peterskirche zu erhalten. Dabei wird „Urban Gardening“ in den kommenden Jahrzehnten so wichtig werden wie noch nie. Eine gemeinsame Studie der Hochschulen Koblenz, Bingen und Geisenheim beschreibt, wie der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten das Tal aufheizt. Vor allem die eng bebauten historischen Ortskerne brauchen mehr Grün, mehr Bewusstsein für Urban Gardening und mehr Unterstützung für Kleingartenprojekte. Dabei sollte der Bewuchs eher anspruchslos-mediterran als altdeutsch-durstig sein: Die Wissenschaftler rechnen damit, dass die Durchschnittstemperatur am Oberen Mitttelrhein bis 2100 um bis zu 6 (!) Grad steigen könnte. Wiesbadener Kurier

Rheinufer bei Bacharach. Foto: Frank Zimmer
Rheinufer bei Bacharach. Foto: Frank Zimmer

BIN kochen

Apropos Grün: TV-Koch Markus Plein hat auf dem Binger Campingplatz von Winfried Bauer („Bauer Schorsch“) mit 2 experimentierfreudigen Gästen gebruzzelt. Pleins spontane Kochpartner waren Alex und Annika John aus Büdesheim. Das Paar wohnt zwar nur 2 Kilometer Luftlinie entfernt, verbringt den Sommer aber am liebsten im Camping-Paradies unweit des Rheinufers. Das Video ist in der SWR-Mediathek zu sehen. SWR

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