Redaktion

Hier spielt die Musik

Binger Rheinufer. Foto: Torsten Silz

Seit fast einem Jahr fehlt der Binger Tourist-Info eine Geschäftsführung . Es war nicht das beste Jahr. Im Sommer floppte das ambitionierte Festival-Projekt „Jazz am Mäuseturm“, laut „AZ“ blieb die Stadt auf über 200.000 Euro Verlust sitzen. Oberbürgermeister Thomas Feser schaltet jetzt einen Gang zurück: Im kommenden Juni soll es ein weniger spektakuläres „Jazzfest“ geben, das an die Innenstadt-Tradition von „Bingen swingt“ anknüpft. Bis dahin ist auch der neue Touristik-Chef an Bord. „Ein Mann“, wie „AZ“-Redakteur Erich Michael Lang meldet. Mehr hat die Stadt noch nicht kommuniziert. Der Neue ist noch bis Ende Februar bei seinem bisherigen Arbeitgeber unter Vertrag, soll aber in Bingen schon als Berater mitmischen. Sicher ist nur, dass es der dritte Geschäftsführer in nur 5 Jahren sein wird. Seit der Pensionierung des langjährigen TI-Chefs Dieter Glaab und der Zusammenlegung von Tourismusmarketing und Kongressgeschäft hatte Feser zuerst Ex-Lufthansa-Sprecher Georg Sahnen und dann Agenturprofi Heiner Schiemann mit jeweils großen Erwartungen engagiert und wieder verabschiedet. Ein weiterer auserwählter Manager fing erst gar nicht an, weil er noch vor dem ersten Arbeitstag als Zeugnisschwindler aufflog. Allgemeine Zeitung (€)
Foto: T. Silz / Stadt Bingen

Tropen Tango im Blut

Zu den eigentümlichen Gegensätzen am Mittelrhein gehört das unterschiedliche Amtsdeutsch im hessischen und rheinland-pfälzischen Teil. Ein „Stadtrat“ ist in Kaub oder Bacharach das Kommunalparlament, im benachbarten Lorch dagegen das, was man in Rheinland-Pfalz einen „Beigeordneten“ nennt, also einenTeil der Verwaltungsspitze, die in Hessen wiederum „Magistrat“ heißt. „Erste Stadträtin“ von Lorch und damit Vize-Bürgermeisterin ist Rike Kochems von der Bürgerliste LiLo. Kochems ist fast 70, aber nicht das, was man sich unter einer typischen deutschen Rentnerin vorstellt. Die diplomierte Geografin hat u. a. das legendäre „Tropen-Tango“-Festival im Höhenort Wollmerschied initiiert. Jetzt ist sie für Kulturelles in ganz Lorch zuständig. Prognose: Es wird nicht langweilig. Thorsten Stötzer hat Kochems gerade im „Wiesbadener Kurier“ porträtiert. Wiesbadener Kurier (€)

Vordenker und Vormacher

Der Braubacher Erich Kunz war mehr als nur der Seniorchef des „Weißen Schwanen“. Der gelernte Maler und leidenschaftliche Restaurator rettete das Gebäude vor dem Verfall und sanierte schon Altbauten, als noch jeder nach Fertighäusern schrie. Der „Weiße Schwan“ wurde sein Meisterstück. Hier schuf er eines der besten Hotels am Mittelrhein und beherbergte Promis wie Bundespräsident Karl Carstens, den Künstler Friedensreich Hundertwasser („Der Kunz? Noch so ein Verrückter wie ich“) und Schauspieler Ben Becker (“ „am geilsten ist mit eurem alten Herrn bis tief in die Nacht Bier zu trinken.“). Im Januar ist Kunz in seiner Heimatstadt Braubach gestorben. Er wurde 86 Jahre alt. Seine Tochter Karolin König-Kunz führt den Betrieb samt Dependance auf Burg Sterrenberg weiter. Rhein-Zeitung (€), Zum Weißen Schwan

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