Frank Zimmer

Der Fährmann von Niederheimbach kämpft um seine Existenz

Das Niedrigwasser wird für Fährmann Michael Schnaas zur Überlebensfrage. Seit einer Woche ist der Fährbetrieb zwischen Niederheimbach und Lorch erneut unterbrochen. „An diesem Freitag muss ich einem Mitarbeiter kündigen“, zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur. Der Artikel ist u.a. in der „Frankfurter Neue Presse“ erschienen. Schnaas denkt bereits darüber nach, das Geschäft komplett aufzugeben und anderswo als Fährführer anzuheuern. Er verantwortet den Familienbetrieb in 4. Generation und bekommt wie seine Kollegen in Boppard, St. Goar, Kaub und Bingen keine staatlichen Zuschüsse. Ein Ende des extrem langen Niedrigwasserphase ist nicht in Sicht. Frankfurter Neue Presse, mittelrhein-faehre.de, elwis.de (Pegel in Kaub)

Der Fähranleger in Niederheimbach. im November 2018. Foto: Frank Zimmer
Der Fähranleger in Niederheimbach im November 2018. Foto: Frank Zimmer

Krimi in Lahnstein

Lahnstein feiert im nächsten Jahr Geburtstag: 1969 schlossen sich die damaligen Gemeinden Ober- und Niederlahnstein zur heutigen Stadt zusammen. Zum 50. gönnen sich die Lahnsteiner etwas Besonders. Oberbürgermeister Peter Labonte hat einen eigenen Stadtkrimi in Auftrag gegeben. „Verschwunden – Letzte Spur Lahnstein“ erscheint am 15. November. Autor ist der frühere Kriminalkommissar Jörg Schmitt-Kilian, der in Koblenz lebt. Rudolf Kring vom Lahnsteiner Imprimatur-Verlag sorgte für Druck und Lektorat. Das Buch gibt es bei der Buchhandlung Mentges, im Globus SB Warenhaus, der Stadtbücherei, der Touristinformation, dem Ticket-Service und dem Jugendkulturzentrum. In Koblenz führen es außerdem die Buchhandlungen Reuffel, Thalia und Heimes. Pressemitteilung der Stadt Lahnstein, schmitt-kilian.de (Website des Autors), lahnstein.de (über die Buchhandlung Mentges)

Martinsschloss in Lahnstein. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow
Martinsschloss in Lahnstein. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

Karneval mit dem Preußen-Prinzen

Ausgerechnet an Weiberfastnacht wird es für die Stadt St. Goar und Rheinfels-Hotelier Gerd Ripp ernst: Am 28. Februar verhandelt das Koblenzer Landgericht erstmals über die Forderung von Georg Friedrich Prinz von Preußen nach Rückgabe der Burg. Der Nachfahre des 1918 abgesetzten Kaisers Wilhelm II. macht Eigentumsansprüche geltend, weil die Stadt 1998 (!) gegen den Kaufvertrag aus den 20er Jahren verstoßen und die Rheinfels de facto an Ripp weiterveräußert habe. Gerd Ripp hatte damals einen Erbpachtvertrag abgeschlossen. Sollten das Landgericht und weitere Instanzen den Berliner Anwälten des Prinzen folgen, käme eine Kettenreaktion in Gang. Ripp könnte (und müsste) seine Investitionen der vergangenen Jahre von der Stadt St. Goar zurückfordern. Die Rede ist von 5,7 Millionen Euro. Die Stadt wäre zahlungspflichtig und stünde auch noch ohne Burg und ohne Pachteinnahmen da. Allerdings muss zuerst geklärt werden, ob der Prinz überhaupt Rechtsnachfolger des damaligen Burg-Verkäufers ist. Vertragspartner der Stadt St. Goar war 1924 nämlich nicht das Haus Hohenzollern, sondern eine Art Treuhand-Behörde des preußischen Finanzministeriums. Rhein-Zeitung, burgerbe.de (Hintergrund), SWR (Video)

Ferdinand und die Mittelrheinbrücke

In der Binger „AZ“ gibt es Kritik am Zweckverband Welterbe und dessen Managementplan für die Weiterentwicklung des Tals. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) moniert mangelnde Bürgerbeteiligung und reibt sich an Äußerungen von Rhein-Lahn-Landrat „Ferdinand Puchler“, wonach die Mittelrheinbrücke „unverzichtbar“ sei. Gemeint ist vermutlich Frank Puchtler, der zugleich Vorsitzender des Zweckverbandes ist. Der RVDL wünscht sich außerdem mehr Engagement gegen Bahnlärm. Im Oberen Mittelrheintal ist der Verein mit Hauptsitz in Köln vor allem als Eigentümer der Burg Stahleck und der Ruine Stahlberg bei Steeg bekannt. Allgemeine Zeitung, rheinischer-verein.de

Boppard will den Rheinland-Pfalz-Tag

2021 wird’s in Boppard besonders spannend. Im März wird ein neuer Bürgermeister gewählt – voraussichtlich zeitgleich mit dem rheinland-pfälzischen Landtag –  und im Juni richtet die Stadt den Rheinland-Pfalz-Tag aus; mit welcher Ministerpräsidentin und welchem Bürgermeister auch immer.  Der Stadtrat hat zugestimmt und die Genehmigung des Ministerrates gilt als Formsache. Der „RLP-Tag“ (Verwaltungsjargon) war schon 1999 zu Gast in Boppard. Das Landesfest zieht jedes Jahr bis zu 300.000 Besucher an. Rhein-Zeitung, rlp.de (über den Rheinland-Pfalz-Tag)

Das Design von Papa Rhein

Ob das Binger Lifestyle-Hotel „Papa Rhein“ wie geplant 2019 eröffnen kann, ist nach längerem Behörden-Hickhack fraglich, aber 2020 ist auch noch ein Jahr. Auf Instagram gibt es schon Ausblicke aufs Mobiliar:

Volle Drohnung vom Burgenblogger

Christoph Bröder hat die Burg Sooneck zwar schon verlassen und arbeitet jetzt im Winterquartier auf der Festung Ehrenbreitstein. Das hindert ihn aber nicht daran, weiter zu veröffentlichen. Zum Beispiel großartige Drohnenfotos von Flügen rund um die Loreley. burgenblogger.de

In eigener Sache: Wenn Strato streikt

Die Seiten von Mittelrheingold liegen auf den Servern des Internetdienstleisters Strato, einer Tochter der United Internet AG mit Sitz in Montabaur. Strato kämpft gerade mit technischen Problemen, darum waren vor allem gestern Abend viele deutsche Webseiten nur eingeschränkt erreichbar, darunter auch Mittelrheingold. Für kurzfristige Ausfälle bitten ich um Entschuldigung, es liegt leider nicht in meiner Macht. Eventuelle Beschwerden gerne direkt an Strato 😉  strato.de

Termine des Tages

Bingen – „Die kanadische Reise“ im Kikubi – 14. November, 20 Uhr 15. bingen.de

Bingen – Krimilesung: „Am Limit – Kommissar Schack Bekker ermittelt im Schatten des Doms“ – 14. November, 19 Uhr. bingen.de

Festung Ehrenbreitstein – Vortrag „Festungen, Burgen, Stadtkerngrabung / Aktuelle Projekte der Archäologie in der Pfalz“ – 14. November, 19 Uhr. tor-zum-welterbe.de

Foto des Tages

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