Frank Zimmer

„Der Kunz? Noch so ein Verrückter wie ich!“

Eigentlich war der Abriss schon beschlossen: Nach fast 300 Jahren sollte der Braubacher Gasthof „Zum Weißen Schwanen“ einem Supermarkt-Neubau weichen. Zum Glück kam es 1972 anders. Der Maler und Restaurator Erich Kunz kratzte damals 80.000 Mark zusammen, kaufte das Fachwerkhaus und machte ein Schmuckstück daraus. Heute ist der „Schwan“ das erste Haus am Platz und eines der wenigen Vier-Sterne-Superior-Hotels am Mittelrhein. Kunz ist mittlerweile 85 und lässt seine Tochter Carolin König-Kunz machen. Sie hat den Betrieb erweitert. und führt neben dem Braubacher Landgasthof auch die Gastronomie auf Burg Sterrenberg. Der Durchbruch für den „Schwan“ kam in den frühen 80er Jahren. Damals kehrte Bundespräsident Karl Carstens ein und machte das Hotel bundesweit bekannt. Viele Promis folgten.

„Zum Weißen Schwan“ in Braubach. Foto: Unternehmen

Im Gästebuch verewigten sich u. a.  NATO-Generalsekretär Manfred Wörner, Schauspielerin Gudrun Landgrebe, TV-Moderator Roger Willemsen und Feminismus-Ikone Alice Schwarzer („Ich liebe den Mittelrhein“). Jan Josef Liefers lobte den „Schwan“ in höchsten Tönen („Dass ich hier nun endlich erfahren durfte, wie man Treppen anständig mit Lack versiegelt, ist nur ein winziges Detail eines großartigen Wochenendes. Das Essen war formidable!“), Corinna Harfouch bedauerte, dass sie wieder weg musste („Hätte ich gewusst, wie schön es hier ist, hätte ich mehr eingepackt und spontan verlängert“) und Ben Becker freundete sich mit dem Seniorchef an: „Am Geilsten ist mit eurem alten Herrn bis tief in die Nacht Bier zu trinken.“ Das vielleicht schönste Kompliment für Kunz kam vom Wiener Malerfürsten Friedensreich Hundertwasser: „Der Kunz? Noch so ein Verrückter wie ich.“ In der Rhein-Lahn-Ausgabe der „Rhein-Zeitung“ ist ein ausführlicher Artikel über den „Schwanen“ erschienen. Was dabei ein bisschen unter den Tisch fällt: Der Braubacher Landgasthof setzt nicht nur gastronomisch Maßstäbe. Zum Anwesen gehört auch einer der schönsten Gärten im Welterbetal. Rhein-Zeitung, Welterbe Mittelrheintal (über den „Bauengarten Zum Weißen Schwanen“)

Warum es DIE Hilfe heißt

Den Koblenzer Verkehrsbetrieben fehlen Busse, um freiwillige Helfer ins Ahrtal zu bringen. Der kostenlose Shuttle Service wurde eingestellt, weil die Sommerferien vorbei sind und alle Kapazitäten für den Schülertransport gebraucht werden. Laut „RZ“ machten sich an manchen Tagen 120 Helfer ins Katastrophengebiet auf. Habe ich „Helfer“ geschrieben? Die meisten waren Helferinnen. „Da können sich die Männer bei den Frauen eine Scheibe abschneiden!“, zitiert die „RZ“ Alex Kron aus Rhens. Er fuhr mehrmals mit und zählte  „meist zwei Drittel Frauen, ein Drittel Männer.“ Rhein-Zeitung

Bingen sagt Danke

Apropos Engagement: In Bingen hat sich die Stadtverwaltung bei Bürgerinnen und Bürgern bedankt, die Menschen aus ihrer Nachbarschaft zum Ingelheimer Impfzentrum chauffiert haben. Laut „AZ“ wurden insgesamt 112 Fahrten organisiert. Allgemeine Zeitung

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