Frank Zimmer

Boppards teuerste Baustelle

Das Karmelitergebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Foto: Stephan Architekten

Nochmal rund 54.000 Euro mehr für eine Baustelle als geplant: Bei normalen Projekten ist das mindestens ärgerlich. Aber was ist in Boppard schon normal? Die Sanierung des Karmelitergebäudes ist finanziell so aus dem Ruder gelaufen, dass es auf den jüngsten Nachschlag „für Restauration des Außenportals und Massenmehrung bei Mörtelfugen der Steinfensterrahmen“ auch nicht mehr ankommt. Laut „RZ“ hatte die Stadt einmal mit 7,8 Millionen Euro kalkuliert. Im Frühjahr 2019 sollte alles fertig sein. Fast 5 Jahre später wird im historischen Gebäudekomplex immer noch gewerkelt. Wenn es für Boppard blöd läuft, kostet das Projekt über 18 Millionen Euro. Das wären über 1000 Euro pro Einwohner. Gründe für die Kostenexplosion sind u. a. unvorhergesehene Bauschäden und zusätzliche Klimaschutzauflagen. Die Stadt nutzt den Karmeliter-Komplex als Verwaltungsgebäude und Amtssitz des Bürgermeisters. Ohne Zuschüsse aus Mainz könnte sie die Sanierung nicht stemmen. Die kommunalen Kassen sind so leer, dass 2024 kein ausgeglichener Haushalt möglich sein wird. Boppard rechnet im neuen Jahr mit über 2 Millionen Euro Defizit und macht sich schon auf die nächste XXL-Baustelle gefasst: Die Sanierung der Rheinallee. Das bisher teuerste Projekt war die Rundum-Renovierung der Boppard Burg für knapp 13 Millionen Euro. Rhein-Zeitung (€), Stephan Architekten (Infos und Fotos)
Foto: Stephan Architekten

Wer braucht die AfD?

Am 9. Juni sind Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz. Bisher blieben die Stadt- und Gemeinderäte im Welterbetal vor AfD-Aktivisten verschont; 2019 traute sich niemand zu kandidieren. 2024 könnte sich das ändern. In Bingen rechnet „AZ“-Redakteur Michael Lang schon vor, dass die Partei auf „3 bis 4“ Mandate käme – gemessen am Ergebnis der Bundestagswahl 2021. Allerdings ist noch unklar, ob die Partei eine Liste zustande bringt. Die Wahlvorschläge müssen bis zum 22. April eingereicht werden. Allgemeine Zeitung (€)

Neue Energie für die Denkmalgesellschaft

Apropos Bingen. Die Denkmalgesellschaft, die sich u. a. um den historischen Hafenkran kümmert, hat einen neuen Vorsitzenden. Nachfolger von Martin Rector ist Norbert Burkart, Mittelrheingold-Lesern u. a. als Initiator des Strombojen-Projekts bei St. Goar bekannt. Allgemeine Zeitung

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