Frank Zimmer

2024: Was bisher geschah

Blick auf Rüdesheim. Foto: Karl-Heinz Walter / Rheingau Marketiung

Die “Welt” macht die Idee einer Fahrradbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim zum bundesweiten Thema. Die Binger Verwaltung unter Oberbürgermeister Thomas Feser kommt dabei nicht gut weg. Bingen hatte den Stecker gezogen, weil ein Gutachten – “30.000 Euro Steuergeld für 21 Seiten” – Probleme mit dem Naturschutz ergeben hatte. Kritiker werfen der Stadt vor, den falschen Standort geprüft zu haben. Brücken-Initiator Stefan Schweitzer hatte den Übergang direkt am Winterhafen vorgeschlagen, nicht in den weiter östlich gelegenen Rheinauen. Der Planungsstopp sei “ein Lehrstück über deutsche Unfähigkeit, sinnvolle Projekte umzusetzen”, heißt es in der “Welt”. Der Übergang für Fahrradfahrer und Fußgänger (“Hildegardsteg” ) wäre überwiegend aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln finanziert worden. Laut “Welt” prüfen die Städte Rüdesheim und Bingen jetzt eine weniger originelle Variante: Für eine geschätzte halbe Million Zuschuss pro Jahr könnten Fußgänger und Radfahrer gratis mit der Fähre transportiert werden.  Welt (€)
Foto: Karl-Heinz Walter / Rheingau Marketing

Darum ist es am Mittelrhein so schön

Die Amtszeit von Buga-Bloggerin Marie-Luise Eberhardt, 35,  ist vorbei, aber vor ihrer Rückkehr nach Essen hat sie der “Rhein-Zeitung” noch ein Interview gegeben. Demnach kann sich Eberhardt vorstellen, im Welterbetal zu leben, “zum Beispiel in Bacharach oder Oberwesel, Braubach oder Bingen” .O-Ton: “Die Landschaft bietet so viel, das Fließen des Rheins beruhigt mich, ich mag den Menschenschlag, die Architektur und größere Städte wie Mainz oder Koblenz sind nicht weit weg.” Eberhardt, freiberufliche Medienkünstlerin mit ostdeutschen Wurzeln, lebte und arbeitete eine Saison lang auf Burg Sooneck. Das Projekt – früher  als “Burgen-Blogger” bekannt – wird von der Buga-.GmbH finanziert und von der landeseigenen Generaldirektion Kulturelles Erbe und der “Rhein-Zeitung” unterstützt. Rhein-Zeitung (€), Buga-Blogger

Löcher in Lorch

“Wasserloch” klingt eher nach letzter Rettung in der Serengeti als nach Klimaschutz im Rheingau-Taunus-Kreis, aber im Lorcher Stadtwald sollen sie in den kommenden Jahren Regen speichern und durch trockene Sommer helfen. Die Forstverwaltung hat schon 25 dieser Tümpel angelegt und plant noch mehr. Zuständig ist die neue Lorcher Försterin Ulrike Haus. Ihr Vorgänger Holger Hain unterstützt sie dabei. Wiesbadener Kurier (€)

Abschied nach  387 Jahren

Die altehrwürdige Binger Adler-Apotheke ist Geschichte. Zum Jahreswechsel hat Inhaberin Caroline Reuland den Familienbetrieb am Speisemarkt geschlossen. Die “AZ” nennt dieselben Gründe, die immer genannt werden: Zu wenig Personal, keine Nachfolge und zu viel Bürokratie. Die Tradition der Adler-Apotheke geht bis ins Jahr 1636 (!) zurück, das Haus selbst – eines der schönsten in Bingen – stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und die historische Inneneinrichtung ist fast 200 Jahre alt. Reulands Großvater Wilhelm hatte die Apotheke 1909 übernommen. Allgemeine Zeitung (€)

Der Kampf mit der Waage

Apropos Bürokratie: In Oberheimbach kämpfen die Karnevalisten vom CCO für den Erhalt des jährlichen Rosenmontagsumzugs. Das Problem sind Sicherheitsauflagen, für die es in Rheinland-Pfalz offenbar keine Ausnahmen gibt. Neuerdings muss jeder einzelne Anhänger amtlich abgenommen und gewogen werden. In NRW würde man bei ähnlichen Traditionsveranstaltungen ein Auge zudrücken, heißt es in der “AZ”. Allgemeine Zeitung (€)

Mittelrheinerin der Woche: Agnes Sievering

Die Bopparderin feierte am Donnerstag ihren 105. Geburtstag und ist damit mindestens Stadtälteste, wenn nicht die Rekord-Seniorin im Oberen Mittelrheintal. Agnes Sievering hat 4 Kinder, 11 Enkel und 3 Urenkel. In Boppard ist sie eigentlich Neubürgerin: Vor ihrem Umzug ins Evangelische Altenzentrum Mühlbad 2021 versorgte sie sich in ihrer Wohnung in St. Goar noch weitgehend selbst. Das Geburtstagsfoto in der “RZ” zeigt eine freundliche und gut gekleidete ältere Dame, die man gut und gerne 25 Jahre jünger halten würde. Es gehe ihr “so weit gut”, zitiert sie die Zeitung. Ü-100 ist in Boppard nichts Ungewöhnliches – in der 16.000-Einwohner-Stadt leben außer Agnes Sievering noch 5 weitere Damen und Herren, die 100 oder älter sind. Rhein-Zeitung (€)

Foto des Tages

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2 Gedanken zu „2024: Was bisher geschah“

  1. Hallo,

    Wäre es interessant mal über das leerstehende Kloster auf dem Rochusberg zu schreiben. Es wird händeringend nach einer Idee für die weitere Verwendung oder auch Investoren gesucht. Das Kloster ist ein Teil der Rochuskapelle und trägt einen großen Teil zum „heiligen Berg“ bei.
    Gerne kann ich, bei Bedarf, Kontakt zu Pfr. Lerchl oder dem Verwaltungsrat herstellen.

    Mit besten Grüßen im neuen Jahr

    Matthias Conrad

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