Im 7-Fragebogen erzählen Mittelrhein-Persönlichkeiten jede Woche, was ihnen in der Region besonders wichtig ist. Heute ist Peter Theis an der Reihe, der wahrscheinlich bekannteste Wirt und Einzelhändler am Oberen Mittelrhein. Er führt gemeinsam mit seiner Frau und seiner Mutter Hiltrud („Big Mama“) das Panorama-Restaurant gegenüber der Loreley.
1.Was machst Du am Mittelrhein?
Ich betreibe hier zusammen mit meiner Familie das “Panorama Restaurant Loreley“ mit einem Marken-Duty-free-Shop direkt gegenüber der Loreley in St.Goar. Meine Mutter Hiltraud ist bei den weit gereisten Gästen unter dem Namen “Big Mama” bekannt.
2. Warum genau dort?
Mein Urgroßvater Fritz Bubenheim war Fotograf und kam aus Koblenz-Kesselheim. Er nutzte seit 1928 diese einmalige Stelle hier, um Fotos von den Schiffen zu machen. Die verkaufte er dann an die Kapitäne und an die Besatzungen. Natürlich waren auch damals schon Touristen an der Loreley unterwegs, und er nutzte die Chance, um seine selbst produzierten Postkarten zu verkaufen. Er errichtete hier einen kleinen Kiosk und vertrieb auch Filme. Die ersten Schritte für unser heutiges Unternehmen waren getan, und alles entwickelte sich immer mehr. Meine Großeltern Ria Bubenheim und Fritz Bubenheim jr. bauten in den 60er Jahren ein Schaltergeschäft mit freier Terrasse, das später – Mitte der 70er – in ein Restaurant mit Souvenir-Shop und einer großen Sonnenterrasse im 1.Stock umgebaut wurde. Meine Eltern Hiltraud (Big Mama) und Edmund Theis erkannten Anfang der 90er Jahre, dass die Terrasse besser als Restaurant genutzt werden sollte und investierten in ihre Idee. Ich habe den Betrieb 2014 zusammen mit meiner Frau Alexandra übernommen und den Duty-free-Shop im Sortiment erweitert. Es wurde ein neues Stockwerk errichtet, um die Verkaufsfläche zu vergrößern. Der Standort wurde mir also quasi in die Wiege gelegt.
3. Was wünschst Du Dir für den Mittelrhein?
Für den Mittelrhein wünsche ich mir, dass er so facettenreich bleibt wie er ist, und dass nicht alles kaputt geredet wird. Manche Probleme sollten nicht so aggressiv nach außen getragen werden, weil das kontraproduktiv ist. Dennoch sollten natürlich die Probleme nach und nach gelöst werden. Die Leute sollten stolz sein, hier leben zu können und dieses Gefühl auch zeigen. Schaut man auf den Rhein, sieht man doch durch das Treiben auf und neben dem Fluss ein immer wechselndes Bild, die ständige Veränderung. Im täglichen (Geschäfts-) Leben haben wir auch diese ständige Veränderung. Wir sollten sie annehmen und versuchen, sie zu verstehen, um das Beste daraus zu machen. Wenn jeder in seinem Bereich das Beste gibt, bringt das doch das ganze Tal voran. Von “Experten“ gestaltete Masterpläne als Allheilmittel sehe ich eher kritisch.
4. Und was tust Du dafür?
Wir stehen 365 Tage im Jahr morgens auf, um Gäste aus aller Welt in unserem Restaurant begrüßen zu dürfen. Das machen wir aus tiefster Überzeugung.
Gastlichkeit ist unser Antrieb. Vor 3 Wochen erst war ich in Asien, um für uns und unser Tal zu werben.
5. Was würdest Du hier so sehr vermissen, dass Du es unbedingt erhalten möchtest?
Der Loreleyfelsen sollte schon hier bleiben ;-). Aber Spaß beiseite. Für mich persönlich ist der Rhein besonders wichtig. Er vermittelt Freiheit.
6. Welcher Laden und welches Lokal gefällt Dir besonders gut?
Alle Läden und Restaurants, die die Region bereichern, sind gut. Die Vielfalt macht es letztendlich aus.
7. Welcher Ort am Mittelrhein ist Dein Geheimtipp?
Der Mittelrhein an sich ist mein Geheimtipp. Ich mache ihn aber hier gerne öffentlich 🙂
Peter Theis und „Big Mama“ waren auch schon Thema einer SWR-Reportage:
Bisher in der Reihe „7 Fragen an … “ erschienen:
Sebastian Busch (Landtagskandidat aus Lorch)
Christian Büning (Designer aus Oberwesel)
Sandra Bruns (Instagrammerin und Journalistin aus Emmelshausen)
Hasso Mansfeld (PR-Berater und Brücken-Aktivist aus Bingen)
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12 Gedanken zu „7 Fragen an Peter Theis“
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