Frank Zimmer

Solidarität in Lahnstein und Küchenkassen-Krieg in Boppard

Für viele Handwerker ist Corona-Krise ein Fremdwort. Vor allem die Bau-Branche boomt wie nie. Bei den meisten Schreinern, Fliesenlegern oder Installateuren quellen die Auftragsbücher über, weil Hausbesitzer ihre Budgets für Urlaub, Mode oder Restaurants in die eigenen vier Wänden stecken wollen. Die beiden Lahnsteiner Handwerksmeister Joachim Krech (Krech Sanitär und Heizung) und Roger Nengel (Tischlerei Nengel) sind unfreiwillige Profiteure der Krise. Jetzt wollen sie denen helfen, denen der Lockdown das Geschäft verhagelt.“Wir leben ja auch vom Einzelhandel in Lahnstein, bekommen von denen unsere Aufträge, warum soll ich dann jetzt nicht einmal etwas zurückgeben, an die, die es dringend brauchen“, zitiert die „RZ“ Heizungsbauer Krech. Er hat gemeinsam mit seinem Kollegen Nengel eine Plattform initiiert, die Geld für die gebeutelten Selbstständigen in der Stadt sammelt. Die gerechte Verteilung organisieren die Stadtverwaltung, die Werbegemeinschaft Lahnstein Aktiv und die Volksbank Rhein-Lahn/Limburg. Laut „RZ“ läuft die Spendenaktion bis Ende März. Im April soll dann ausgezahlt werden. Marc Klassmann von der städtischen Wirtschaftsförderung kümmert sich um Kontakte und Koordination. Jede Spende ist willkommen, auch noch so kleine private Beträge zählen. Rhein-Zeitung, m.klassmann@lahnstein.de (Mail an Marc Klassmann)

Die Lahn kurz vor der Mündung in den Rhein. Foto: Romantischer Rhein-Tourismus / Henry Tornow
Die Lahn kurz vor der Mündung in den Rhein. Foto: Romantischer Rhein-Tourismus / Henry Tornow

Küchenkassen-Krieg in Boppard

Wenn eine Staatsanwaltschaft wegen Untreue ermittelt, dann klingt das nach Vetternwirtschaft und Korruption. In Boppard-Bad Salzig geht es auch ein paar Nummern kleiner. Dort kämpft der frühere Ortsvorsteher Wolfgang Spitz gegen den Vorwurf, eine nicht genehmigte Küchenkasse* geführt zu haben. 2005 hatte Spitz und der Ortsbeirat beschlossen, pro Event 20 Euro für die Küchennutzung im kommunalen Mehrzweckgebäude „Alter Bahnhof“ zu verlangen. Das Geld sollte für Ersatzgeschirr, Spül- und Reinigungsmittel angespart werden. Die seitdem zusammengekommene Summe ist strafrechtlich relevant, weil die Stadt Boppard nicht informiert war und der Verbleib des Geldes nicht vollständig klar ist. Die Strafanzeige ging laut „RZ“ von der Stadtverwaltung aus. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist brisant: Boppard steckt mitten im Bürgermeister-Wahlkampf. Spitz kandidiert zwar nicht, zählt als CDU-Fraktionschef im Stadtrat aber zu den wichtigsten Köpfen der Opposition. Rhein-Zeitung

* Disclaimer: In der ersten Version des Artikels stand „Kaffeekasse“ statt „Küchenkasse“. Tatsächlich geht es um eine Summe, deren Höhe und Verwendung nicht ganz klar ist. 

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