Redaktion

„Dort finden Sie Wein, der kaum noch Wein ist“

Binger Rochusberg aus der Luft. Foto: Stadt Bingen / Torsten Silz

Die Binger Großkellerei Reh Kendermann kämpft immer noch mit den Folgen des Brexit. Britische Kunden nahmen vor dem EU-Austritt bis zu 15 Millionen Flaschen pro Jahr ab, jetzt sind es nur noch 9 Millionen. In der „FAZ“ erklären die Geschäftsführer Carl Reh und Alexander Rittlinger die Gründe. Demnach brachte der Abschied von Europa nicht nur Zollschranken und nationale Importbürokratie, sondern auch Anarchie in den britischen Supermarktregalen: „Dort finden Sie heute Wein, der kaum noch Wein ist“. Das Familienunternehmen investiert trotz schwieriger Marktlage weiter in Kellereitechnik und Logistik. Ein modernes Tanklager in Bingen ließ man sich über 17 Millionen Euro kosten. Reh Kendermann gehört zu den größten Weinproduzenten Deutschlands, beschäftigt fast 300 Menschen und liefert in fast 40 Länder. Hierzulande beliefern die Binger u. a. Aldi, Penny und Rewe. FAZ (€) , Reh-Kendermann (Firmen-Website)
Foto: Stadt Bingen / Torsten Silz

St. Goar macht dicht

In St. Goar kommt wieder der mobile Staudamm zum Einsatz, um die Altstadt vor Überflutung zu schützen. Die Hochwassersperre quert die B 9, darum ist die Bundesstraße bis auf Weiteres blockiert. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite läuft in St. Goarshausen und Kamp-Bornhofen Wasser auf die B 42 ; auch dort ist kein Durchkommen möglich. Das rheinland-pfälzische Landesamt für Umwelt erwartet für die Nacht zum Mittwoch bis zu 6,80 Meter am Pegel Kaub. Das wäre ein Meter weniger als beim bislang letzten großen Mittelrhein-Hochwasser 1995. SWR, Landesamt für Umwelt RLP (Hochwasservorhersage)

St. Goarshausen macht blau

Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley und oberster Katastrophenschützer zwischen Kaub und Braubach, hätte sich am Montagabend wahrscheinlich andere Termine als die Stadtratssitzung in St. Goarshausen vorstellen können. Er kam trotzdem. Der Stadtrat dagegen blieb mehrheitlich zu Hause. Laut „RZ“ erschienen außer Stadtbürgermeister Nico Busch nur 3 Ratsmitglieder. Alle anderen fehlten – wegen des Hochwassers, wegen Krankheit, Urlaub, anderen Terminen oder auch ganz ohne Entschuldigung. Damit endet eine Wahlperiode, die selbst für St. Goarshäuser Verhältnisse peinlich verlief, einen direkt gewählten Bürgermeister verschliss und seinen Nachfolger an den Rand des Rücktritts gebracht hat. Über Stadtoberhaupt und Kommunalparlament entscheidet am kommenden Sonntag die Bevölkerung. Rhein-Zeitung (€)

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