Frank Zimmer

Boppard braucht einen neuen Burgherren

In der Saison 2018 eröffnete der Bopparder Winzer Michael Schneider sein „Weinhaus Richard von Cornwall“ in der Kurfürstlichen Burg. Für die Stadt war es ein Glücksgriff. Das weitläufige Restaurant mit Bistro und Event-Angeboten brachte Leben in die Burg, die Bewertungen im Internet waren überwiegen positiv, und an lauen Sommerabend gibt es am Mittelrhein wenig Besseres als ein ein Freiluft-Abendessen mit Rheinblick auf dem Bopparder Burgplatz. Wer es genießen möchte, muss sich leider beeilen: Das „Cornwall“ schließt zum 1. September. Das bestätigen Michael Schneider und Bürgermeister Walter Bersch auf Anfrage. „Trotz gut gefülltem Reservierungsbuch“, wie Schneider sagt. „Personalmangel in Küche und Service“ ließen keine andere Wahl.  Die Probleme im „Cornwall“ erinnern an den Bacharacher Posthof. Auch dort ist es seit Jahrzehnten schwierig, eine größeres historisches Gebäude mit herausragendem Ambiente gastronomisch zu nutzen. Mitteilungen von Michael Schneider und Walter Bersch, cornwall-boppard.de (Website des Weinhauses)

Abenddämmerung über Boppard - nicht die beste Zeit, um im Rhein schwimmen zu gehen. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Friedrich Gier.
Abenddämmerung über Boppard. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Friedrich Gier.

Bacharach und Kaub können’s auch

Apropos Bopparder Burg; In den vergangenen Tagen war hier mehrmals vom Wettbewerb Bau- und Gartenkultur die Rede, bei dem die Burg und der Park am Niederwald in Rüdesheim ausgezeichnet wurde. Ein Leser macht mit Recht darauf aufmerksam, dass es noch weitere Preisträger gibt, darunter das Blüchermuseum in Kaub und die Bacharacher Fliesenfirma VIA, die das Gebäude der früheren Sektkellerei Geiling mustergültig saniert hat. Dazu hat die zuständige Koblenzer Behörde eine Pressemitteilung veröffentlicht. sgdnord.rlp.de

Der Kino-Schatz von Bingen

Das Kikubi ist kein Luxus-Lichtspielhaus und verfügt noch nicht einmal über eine Klimaanlage. Aber die Binger lieben ihr selbstverwaltetes Programmkino mehr den je. Gerade hat der Trägerverein neue Besucherzahlen veröffentlicht. Demnach kamen im Hochsommer trotz Hitzewelle doppelt so viele Gäste wie 2018. Am kommenden Montag läuft im Kikubi übrigens „Der Schatz von Bingen“, ein Dokumentarfilm über das römische Ärztebesteck. Allgemeine Zeitung, kikubi.de

MS Mareike

In den 70er Jahren führte die TV-Serie „MS Franziska“ in die Welt der unabhängigen Rheinschiffer, der „Partikuliere“.  Die schwimmenden Familienunternehmen gibt es immer noch, aber sie werden immer weniger. Burgenbloggerin Mareike Knevels hat eines von ihnen besucht, die „Salire“. Ihr niederländischer Besitzer Robert Wijngaarden  (am Mittelrhein könnte es keinen besseren niederländischen Namen geben) macht gerade mit Frau und Kindern Urlaub in St. Goarshausen. Die  Familie möchte die Ufer erkunden, an denen sie sonst immer nur vorbeischippern. burgenblogger.de

https://www.burgenblogger.de/die-letzten-ihrer-art-ein-leben-auf-dem-fluss/

Mittelrheiner des Tages: Marius Stiehl

Der 33-Jährige ist als neuer Stadtbürgermeister von Oberwesel verpflichtet worden. Stiehl löst Jürgen Port ab, der bei der Wahl im Mai nicht mehr angetreten war. Oberwesel (2800 Einwohner) ist nach Rhens die größte Welterbe-Gemeinde ohne hauptamtlichen Bürgermeister. Der neue Stadtchef arbeitet im Hauptjob bei der Kreisverwaltung in Simmern.  Rhein-Zeitung

Zahl des Tages

15 bis 20 Prozent des Umsatzes im Weingut Prinz Salm kommen online herein.  Mittelfristig könnten es 40 Prozent werden, sagte Victoria Prinzessin zu Salm-Salm bei einer Umfrage der Binger „AZ“. Ihre Familie besitzt in Bingen rund 15 Hektar Weinberge. Das Weingut mit Sitz in Schloss Wallhausen bei Bad Kreuznach gilt als das älteste in Deutschland. Allgemeine Zeitung, prinzsalm.de

Termin des Tages

Bingen – Rochusfest  – 18.-25. August. bingen.de

Foto des Tages

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