Frank Zimmer

Besser vermarkten in Bacharach und Wiederaufbau in Boppard

Exakt 105.941 Übernachtungen zählte die Verbandsgemeinde Rhein-Nahe im vergangenen Jahr. Das waren 3,2 Prozent mehr als im 2016. Rund 52.000  Gäste blieben mindestens eine Nacht, davon fast 40.000 in Bacharach, wo Touristik-Chef Christian Kuhn allerdings einen Rückgang um 2,1 Prozent registrierte. Kuhn will dieses Jahr mit dem Thema „Rhein-Romantik“ punkten. Der Tourismus-Berater Stefan Herzog bringt unterdessen neue Vermarktungsstrukturen ins Spiel und fordert in der „AZ“ „mehr Regionalentwicklung statt Werbung, die doch nur verpufft.“ Herzog war viele Jahre lang Geschäftsführer der Rheinhessen-Touristik und arbeitet im Ruhestand freiberuflich weiter.  Motto: „Ich zeige Ihnen wie es geht, nicht wie es gehen könnte.“ Allgemeine Zeitung, S1 Tourismusberatung (Website von Stefan Herzog)

Bacharach kann mehr: Die kleine Stadt ist eine der wichtigsten Touristik-Orte am Mittelrhein.
Bacharach kann mehr: Die kleine Stadt ist eine der wichtigsten Touristik-Orte am Mittelrhein.

Auferstehen aus Ruinen

Im maroden Kloster Marienberg in Boppard können vielleicht noch in diesem Jahr die Handwerker loslegen. Der österreichische Investor Friedrich Ohnewein ist mit der Stadt einig geworden und hat auch den Denkmalschutz überzeugt. Seine neu gegründete „Domilium Marienberg GmbH“ will den Barock-Bau sanieren und in rund 60 Eigentumswohnungen aufteilen. Laut Bürgermeister Walter Bersch hält Ohnewein „es für möglich, innerhalb von zwei Jahren die Baumaßnahme durchzuführen“. Das frühere Nonnenkloster steht seit über 30 Jahren leer und hatte in dieser Zeit mehrmals den Besitzer gewechselt. Rhein-Zeitung, Wikipedia (Geschichte des Klosters), Youtube („Lost-Places“-Rundgang durch das baufällige Kloster)

Video: Sanierungsfall Marienberg

WTF in Rüdesheim

Bei englischsprachigen Rhein-Touristen sorgt diese Abkürzung für Heiterkeit: „WTF“ steht in Rüdesheim aber nicht für „What the fuck?“, einen weltweit gängigen Ausruf der Verwunderung, sondern für  den Verein „Wirtschafts- und Tourismusförderung Rüdesheim und Assmannshausen.“  Die mittelrheinische Variante von WTF hielt gerade ihre Jahreshauptversammlung ab. Wichtigstes Thema war die kurtaxenähnliche Tourismus-Abgabe, die gerade entwickelt wird. Es gibt starke Zweifel, ob sich der damit verbundene bürokratische Aufwand überhaupt lohnen würde. Pragmatiker fordern außerdem weniger Hochglanzbroschüren und mehr digitales Informationsmaterial, darunter eine Rüdesheim-App. Wiesbadener Kurier

Eine Bürgerinitiative schreit gegen den Bahnlärm an

Menschen, die mit Mikrofonen an Bahngleisen stehen und Geräusche aufnehmen: Das klingt erst einmal skurril, hat am Mittelrhein aber einen ernsten Hintergrund. Seit vielen Jahren kämpft der Verein „Pro Rheintal“ gegen den Bahnlärm. Die Bürgerinitative um den Bopparder Frank Gross nervt nicht nur Bahn-Manager und Politiker, sondern entwickelt auch viel Expertenwissen. Ein großes Thema sind zum Beispiel zu alte Waggons und zu laut Bremsen. Durch neue Technologien lässt sich der Geräuschpegel spürbar senken – sofern man sie denn nutzt. Youtube-Videos des Vereins machen den Unterschied hörbar. Pro Rheintal, Youtube (Video mit Aufnahmen aus St. Goar-Fellen)

Mittelrheinkreis: Alles schon mal dagewesen

Heute empfinden wir es als normal, dass der Rhein als Verwaltungsgrenze herhalten muss. Die Idee eines Landkreises oder eine Verbandsgemeinde über den Strom hinweg gilt als utopisch – zumal ohne Mittelrheinbrücke. Dabei gab es das alles schon mal – auch ohne Mittelrheinbrücke. Bis zur Französischen Revolution existierte das so genannte „Oberamt Bacharach“, ein Art Mini-Landkreis in der damaligen Kurpfalz. Das Gebiet umfasste das Viertälergebiet mit Bacharach, Steeg, Oberdiebach und Manubach auf der linken und das „Unteramt Kaub“ auf der rechten Rheinseite. Dazu gehörte noch der heutige Bopparder Stadtteil Holzfeld.  Wie das damals aussah und funktionierte, beschreibt ein gerade erschienenes Buch des Koblenzer Historikers Peter Brommer: „Oberamt Bacharach und Unteramt Kaub. Edition und Kommentierung von Amtsbeschreibungen von 1590, 1642/43 (1669, 1671) 1678, 1681 und 1772“.  Verlegt wurde es vom Bacharacher Geschichtsverein. Das Buch kostet 35 Euro und ist u.a. im Schreibwaren -und Tabakladen von Hardy Jauch am Marktplatz erhältlich. Allgemeine Zeitung

Foto des Tages

Videos auf Mittelrheingold

Es gibt eine YouTube-Playlist mit ausgewählten Videos über das Welterbe-Tal. Zu finden auf der Video-Seite von Mittelrheingold. Dort laufen auch Mittelrhein-Clips und -Reportagen des SWR aus der ARD-Mediathek. Die Liste wird fortlaufend erweitert. Mittelrhein-Fensehen gibt’s hier

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