Frank Zimmer

Weihnachtliche Marktwirtschaft in Rüdesheim und eine Abfindung aus Oberwesel

Seit Jahrzehnten laborieren Touristiker und Gastronomen an der Frage, wie man die Saison in den Winter hinein verlängert. Rüdesheim hat es mit dem „Weihnachtsmarkt der Nationen“ geschafft. Bis zum Corona-Aus 2020 war das Event Jahre für Jahr Attraktion und Umsatzbringer. Möglich macht es die Rüdesheimer Familie Rehwald. Sie gehörte in den 90er Jahren zu den Initiatoren, übernahm den Weihnachtsmarkt später auf eigenes Risiko und machte daraus einen Leuchtturm inmitten der sonst üblichen Spätherbst-Tristesse. Mit Eric Rehwald ist mittlerweile die 2. Generation am Ruder. Allerdings gibt es nicht nur wegen Corona Probleme. Das hemdsärmelig gestartete Weihnachtsmarkt-Projekt stößt an seine Grenzen, weil immer mehr Auflagen zu erfüllen sind – vor allem für die Sicherheit der Besucher. Dazu kommen vergaberechtliche Fragen: Die Stadt kann sich nicht dauerhaft und alternativlos an ein einziges Unternehmen binden. Im kommenden Jahr soll ein neuer Vertrag geschlossen werden. Der Betreiber selbst hatte darum gebeten, obwohl die derzeitige Vereinbarung noch bis 2024 läuft. Rehwald braucht schon jetzt Planungssicherheit, möglichst für 15 Jahre. Im Rüdesheimer Haupt- und Finanzausschuss sind gerade die Eckpunkte festgezurrt werden. Demnach verantwortet die Stadt künftig alle notwendigen Maßnahmen zur Terror-Abwehr. Der Betreiber wiederum muss akzeptieren, dass einheimische Gastronomen auch ohne Standgebühren mitmachen und z. B. Glühwein am Fenster ausschenken dürfen. 2021 soll der Weihnachtsmarkt bereits unter neuen Bedingungen stattfinden – mit oder ohne die Familie Rehwald. Wiesbadener Kurier

Ein Bild aus coronafreien Zeiten: Weihnachtsmarkt in Rüdesheim. Foto: WM - Weihnachtsmarkt der Nationen GmbH
Ein Bild aus coronafreien Zeiten: Weihnachtsmarkt in Rüdesheim. Foto: WM – Weihnachtsmarkt der Nationen GmbH

15.500 Euro für einen Krankenschwester-Job

Bei den Arbeitsgerichtsprozessen rund um die Krankenhaus-Schließungen in Oberwesel und St. Goar sind am Donnerstag nur 2 Fälle verhandelt worden. Laut SWR einigten sich die kirchlich-kommunale Betreibergesellschaft mit einer gekündigten Krankenschwester auf 15.500 Euro Abfindung. Eine Mitarbeiterin des Küchen-Teams dagegen will nicht aufgeben. Ihr Anwalt argumentiert, dass der Arbeitsplatz nicht weggefallen sei – schließlich gäbe es im weiter bestehenden Seniorenzentrum genug zu tun. Vor dem Arbeitsgericht Koblenz sind noch rund 100 Fälle anhängig. Die Krankenhaus GmbH war bis zur Schließung der Kliniken größte Arbeitgeber in St. Goar und Oberwesel. SWR

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