Frank Zimmer

Warten auf die Weiße Flotte und offene Fragen in Oberwesel

Corona verdammt nicht nur die Gastronomie zur Untätigkeit. „AZ“-Redakteurin Christine Tscherner hat sich bei den Schiffahrtslinien umgehört. Beim Marktführer Köln-Düsseldorfer sind 90 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf hatte Anfang 2019 die Bopparder Hebel-Linie übernommen. Am Binger Rheinkai hat die ortsansässige  Bingen-Rüdesheimer das komplette nautische Personal in Kurzarbeit geschickt und alle Saison-Jobs gestrichen. 3 Schiffe liegen untätig vor Anker, ein viertes ist in der Werft. Der Fährbetrieb als zweites Standbein hilft wenig: Weil Pendler und Ausflügler fehlen kann der Betrieb momentan nur mit staatlichen Zuschüssen am Leben gehalten werden. Aber selbst  wenn alle Schiffe wieder fahren dürfen, wird 2020 ein Horror-Jahr, denn mit internationalen Gästen ist kaum noch zu rechnen. Sie sorgen gewöhnlich für die Hälfte des Umsatzes. Allgemeine Zeitung

Foto: Touristik-Information Bingen am Rhein.

Offene Fragen in Oberwesel

In Oberwesel tagt heute der Stadtrat, um die von Bürgermeister Marius Stiehl akzeptierte Stillegung der Loreley-Kliniken zu beraten. Stiehl hatte am Gründonnerstag die Schließung der Krankenhäuser in Oberwesel und St. Goar ermöglicht und damit die Forderungen der katholischen Marienhaus-Gruppe erfüllt, obwohl er 5 Monate zuvor öffentlich die Übernahme durch die Kommunen in Aussicht gestellt hatte („Es geht weiter!“).

Die Sitzung des Stadtrates ist nichtöffentlich. Eine öffentliche Sitzung soll am 5. Mai stattfinden. Es wäre die erste in diesem Jahr. Dann ist auch eine öffentliche Fragestunde möglich. Wie offene Bürgerkommunikation geht, macht man gerade auf der rechten Rheinseite vor. In Lorch etwa plant Bürgermeister Ivo Reßler Video-Übertragungen aus dem Sitzungssaal, und lahnaufwärts in Bad Ems gibt es digitale Bürgerfragestunden mit Stadtoberhaupt Oliver Krügel (CDU).  In Oberwesel versuchen vor allem der 1. Beigeordnete Maximilian Jäckel und CDU-Fraktionschef Jan Zimmer, kommunikativ zu retten, was zu retten ist. Jäckel stellt sich im Netz den Fragen aufgebrachter Bürger, während sein Chef weitgehend abtaucht und auch auf Fragen von Mittelrheingold nicht reagiert. Die Stadtverwaltung Oberwesel unterliegt wie jede rheinland-pfälzische Behörde dem Landespressegesetz und ist Medien grundsätzlich zur Auskunft verpflichtet.  Wiesbadener Kurier (Lorch), Rhein-Zeitung (Bad Ems), presserecht.de (Landespressegesetz)

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