Frank Zimmer

Tarifkonflikt in Boppard und der Horror vor dem Herbst

Noch ist die Privatisierung des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein nicht unter Dach und Fach, aber es gibt schon Ärger. Der Münchner Sana-Konzern will einen neuen Tarifvertrag für die rund 4200 Beschäftigten durchsetzen, darunter die Mitarbeiter des Bopparder Krankenhauses. Sie sollen das System des öffentlichen Dienstes („TV öD“) verlassen und in den Haustarif von Sana wechseln. Damit wären zwar keine unmittelbaren Gehaltseinbußen verbunden. Allerdings würde die Belegschaft nicht mehr automatisch von zukünftigen Tariferhöhungen profitieren. Sana will 51 Prozent am Gemeinschaftsklinikum Mittlelrhein übernehmen. Bisher gehört die regionale Krankenhausgruppe mit Standorten in Koblenz, Boppard, Mayen und Nastätten der Stadt Koblenz, dem Kreis Mayen-Koblenz und mehreren kirchlichen Stiftungen. Rhein-Zeitung (€), Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein

Blick auf Boppard. Foto: Stadt Boppard / K. Gipp
Blick auf Boppard. Foto: Stadt Boppard / K. Gipp

Der Horror vor dem Herbst

Peter Häfner übernahm das Rüdesheimer Hotel Trapp zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Im März 2020, kurz vor dem ersten Lockdown. Seitdem hat sich der Gastro-Profi tapfer geschlagen, aber der Umsatz ist noch immer nicht auf dem alten Niveau. Jetzt fürchtet Häfner eine Herbst- und Wintersaison mit Corona-Auflagen, verunsicherten Gästen, Personalknappheit und explodierenden Preisen für Energie und Lebensmittel. In der „FAZ“ schildert er die schwierige Lage der Mittelrhein-Gastronomem. FAZ (€)

180 Millionen für die Abladeoptimierung

Die Rheinvertiefung zwischen Rheingau und St. Goar wird deutlich teurer als geplant. Laut „RZ“ rechnet das Bundesverkehrsministerium jetzt mit 180 Millionen Euro. Eigentlich waren 60 Millionen vorgesehen. Ein großer Teil des Geldes soll in „ökologische Begleitmaßnahmen“ fließen. Damit will man Naturschützer besänftigen, die u. a. bei Bacharach massive Eingriffe in Umwelt und Landschaftsbild befürchten. Die so genannte „Abladeoptimierung Mittelrhein“ startet wohl erst im kommenden Jahrzehnt, sie dürften frühestens 2033 abgeschlossen sein. Dann wäre mindestens 2,10 Metern Wassertiefe in der Fahrrinne garantiert. Der Chemiekonzern BASF will nicht so lange warten. Er hat ein Tankschiff mit exterm geringen Tiefgang vom Stapel laufen lassen, ein zweites ist im Bau und noch mehr soll hinzugechartert werden. Unterdessen fällt der Wasserspiegel des Rheins weiter. Am Ende der Woche könnte der Pegel Kaub auf 44 Zentimeter sinken. Der bisherige Rekord (Oktober 2018) liegt bei 25 Zentimetern. Die Zahl bezieht sich auf die Uferzone, in der Fahrrinne selbst ist noch deutlich mehr Wasser. Rhein-Zeitung (€), Elwis (Wasserstandsvorhersage Kaub)

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