Frank Zimmer

Rüdesheim und der Millionen-Radweg

Mit dem Rad nach Rüdesheim zu fahren ist am Mittelrhein die teuerste Art der Fortbewegung. Nicht für die Radler, aber für die Steuerzahler. Wegen der komplizierten Geologie und den Auswirkungen auf die Bundesstraße sind in den 12 Kilometer langen Radweg zwischen Lorchhausen und Rüdesheim bisher rund 120  Millionen Euro geflossen. Und es ist noch lange nicht vorbei. In absehbarer Zeit, so der Plan, soll auch das Rüdesheimer Rheinufer fahrradtauglich werden. Für die Verbreiterung von 800 Metern Weg müsste über die Uferlinie hinaus gebaut werden. Auch das wird in die Millionen gehen. Allein die Machbarkeitsstudie kostet 477.000 Euro. Den Großteil zahlt das Land Hessen, trotzdem bleiben noch 150.000 Euro bei der Stadt Rüdesheim hängen. Bürgermeister Klaus Zapp wachsen die Ausgaben ohnehin schon über den Kopf. Er denkt über Steuererhöhungen nach. Laut „FAZ“ ist die finanzielle Situation der Stadt „so prekär, dass – O-Ton – „Zapp sogar Zweifel andeutet, ob sich Rüdesheim die notwendigen Investitionen in die Buga-Infrastruktur überhaupt leisten kann.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung (€)

Blick auf Rüdesheim.
Blick auf Rüdesheim. Foto: Marlies Steinmetz / RÜD Tourismus

Der Pate

Walter Paulen ist in seiner Verbandsgemeinde eine Rarität: Der Manubacher zählt zu den letzten verbliebenen Bachpaten zwischen Bacharach und Weiler. Paulen kümmert sich um rund 3,5 Kilometer Gailsbach inner- und oberhalb seines Dorfes . Er geht alle 3 Monate den Bachlauf ab und achtet auf alles, was das Gewässer verstopfen könnte, vor allem auf Geäst, gedankenlos entsorgten Grünschnitt oder umgestürzte Bäume. „Bachpate zu sein ist keine große Sache“, zitiert ihn die „AZ“. Es genügt, potenzielle Gefahrenstellen zu melden, um deren Beseitigung kümmert sich die Verwaltung. Das Ehrenamt kann lebenswichtig sein, denn bei Starkregen löst manchmal ein kleiner Stau eine große Flut aus. Trotzdem fehlt es fast überall an Bachpaten. Wer sich engagieren möchte: Ansprechpartner in der VG Rhein-Nahe ist der Oberheimbacher Revierförster Joachim Jacobs. Allgemeine Zeitung (€), Landesforsten Rheinland-Pfalz (Kontaktdaten Förster Jacobs)

Mit dem Fahrstuhl in die Binger Vergangenheit

Virtuelle Zeitreisen werden in den kommenden Jahren ein großes Mittelrhein-Thema. Eine Kostprobe gibt es demnächst in der „Villa Herter“ in Bingerbrück, dem neuen Standort von Stadtarchiv und Hildegard-von-Bingen-Garten. Auf dem Gelände des längst zerstörten und eingeebneten Hildegard-Klosters wird es einen fahrstuhlähnlichen Kasten geben, der Besucher vom 21. ins 12. Jahrhundert bringt. Wer ihn betritt, erlebt die digitale Visualisierung des alten Klosters und fühlt sich wie zu Besuch im Mittelalter. Allgemeine Zeitung (€)

Foto des Tages

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Mittelrheingold (@mittelrheingold)

Jetzt den Mittelrheingold-Newsletter abonnieren

Mittelrheingold Auslese: Jeden Freitag die wichtigsten Mittelrhein-Themen auf einen Blick. Hier geht’s zum kostenlosen Abo