Frank Zimmer

Ritter in Bacharach und Wildwest in Rüdesheim

Tempelritter in Bacharach.

Auch nach 700 Jahren beschäftigt der Templerorden die Phantasie von Romantikern, Schriftstellern und Hollywood-Autoren. Angebliche Geheimnisse des Ritterordens füllten ganze Drehbücher, u. a. bei „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ und „Der Da Vinci-Code“. Was kaum jemand weiß: Es gibt auch im Jahr 2023 Tempelritter. Sie hüten zwar nicht den heiligen Gral und horten keine verborgenen Schätze, aber sie versuchen die Tradition des im 14. Jahrhundert untergegangenen Ordens zu pflegen, fördern soziale und humanitäre Projekte und verstehen sich als überkonfessionelle Gemeinschaft. In Zukunft wird Bacharach dabei eine wichtige Rolle spielen. Laut Tempelritter Rötger Freiherr von Dellingshausen treffen sich in der Stadt von diesem Jahr an jeweils im März Mitglieder des Ordens zu einem „Gedächtnis-Konvent“. Anlass ist der Todestag von Jacques de Molay. Der letzte Großmeister des historischen Templerordens endete am 18. März 1314 nach einem Schauprozess in Paris auf dem Scheiterhaufen. Man hatte ihn und seine Ritter zu Ketzern erklärt, um sich den Reichtum des Templerordens unter den Nagel zu reißen. Parallelen zum Welterbetal 2023 sind natürlich ausgeschlossen – mangels finanzieller Masse würde sich bei kommunalen Großmeistern am Mittelrhein nicht einmal das Brennholz lohnen. Zur Erinnerung an Jacques de Molay fand Sonntag bereits ein Gottesdienst in der Bacharacher Josefskapelle statt, zelebriert vom katholischen Pfarrer Michael Knipp. Knipp ist momentan der einzige Geistliche in Bacharach. Die evangelische Kirchengemeinde sucht immer noch nach einem Nachfolger für Timm Harder. Per Mail

Wildwest in Rüdesheim

Kurz vor dem Saisonstart regieren in Rüdesheim noch die Baustellenschilder. Bis mindestens Mitte April ist wochentags die Rheinstraße gesperrt, die zentrale Durchfahrt zwischen Rheingau und Mittelrheintal. Dort muss ein Kanal saniert werden. Laut „Wiesbadener Kurier“ ist das einzelnen Autofahrern egal, sie räumen Absperrungen zur Seite und fahren über die Baustelle. Mindestens zwei von ihnen wird das teuer zu stehen kommen. Sie überrollten am selben Tag Abwasserschläuche und brachten sie zum Platzen. Mehrere 1000 Liter Brühe flossen in den Rhein. Die Stadt will Strafanzeige stellen. Wiesbadener Kurier (€)

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