Frank Zimmer

Campus-Bilanz in Oberwesel und Beton in Boppard

Der neue „Gesundheitscampus“ am früheren Krankenhausstandort Oberwesel ist nach Angaben des Betreibers gut gestartet. „Wir haben heute schon ohne die Wochenenden gleichzeitig 40 Patienten“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) Campus-Geschäftsführer Ingo Jakschies. Voll ausgelastet wäre die Tagesklinik mit 72 Patienten. Rund 40 Fachkräfte haben dort nach der Schließung der Loreley-Kliniken Ende September Arbeit gefunden – „teilweise mit kleinem Lohnverzicht“, wie Jakschies einräumt. Der dpa-Artikel erscheint in zahlreichen Regionalzeitungen und Online-Diensten, darunter in der „Saarbrücker Zeitung“. Offen bleibt, wem der neue Gesundheitscampus mitsamt dem angeschlossenen Seniorenzentrum künftig gehört. Der umstrittene Mehrheitsgesellschafter Marienhaus will zum Jahresende aussteigen. Stromabwärts in Boppard kündigt sich schon die nächste Klinik-Krise an. Laut „Rhein-Zeitung“ steckt der Eigentümer des dortigen Krankenhauses, das überwiegend kommunale Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GMK), in großen Schwierigkeiten. Wenn die beteiligten Kommunen und Stiftungen kein Geld nachschießen, bleiben nur die Insolvenz oder der die Übernahme durch einen privaten Investoren. Der Sana-Konzern mit Sitz in Ismaning bei München hat bereits Interesse angemeldet. Er gehört einem Konsortium privater Krankenversicherungen. Saarbrücker Zeitung (Gesundheitscampus), Rhein-Zeitung (GMK-Krise), sana.de (Website des Klinik-Konzerns)

Weinberg bei Oberwesel. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Tourismus
Weinberg bei Oberwesel. Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein Tourismus

Beton in Boppard

Im Konflikt um die Bopparder Rheinanlagen haben Anwohner und Denkmalschützer einen Teilerfolg errungen. Eine Initiative um „Bellevue“-Chefin Doris Gawel und Josef Mayer (Dehoga-Kreisvorsitzender und Seniorchef des „Eisernen Ritter“) hat über 280 Unterschriften gesammelt, um das Thema nochmals auf die Tagesordnung des Stadtrates zu setzen. Dabei soll u. a. der bevorstehende Bau eines Skater-Parks verhindert werden. Die Kritiker wollen stattdessen eine Gesamtkonzept für das gesamte Uferareal. Der Rheinische Verein für Denkmalschutz und Landschaftspflege vertritt eine ähnliche Position. Die Tatsachen sprechen allerdings gegen eine Kehrtwende des Kommunalparlaments: Laut Bürgermeister Walter Bersch wurden schon Aufträge für Erd- und Betonarbeiten vergeben. Rhein-Zeitung

Bingen baut ein Parkhaus

Wer von der linksrheinischen B9 aus nach Bingen will, darf keine hohen Ansprüche stellen. Der so genannte „Stadteingang West“ ist zwar von schönster Flusslandschaft umgeben, hat ansonsten aber den Charme eines Gladbecker Gewerbegebietes. Erst fährt man auf Bingerbrücker Seite zwischen Discountern und einem Fitnessstudio hindurch, dann überquert man die Nahemündung und passiert einen trostlosen Schotterparkplatz. Dier geplante Neugestaltung des Rhein-Nahe-Ecks scheiterte im vergangenen Jahr an nicht vermittelbaren Plänen für einen Auto-Tunnel zum Rheinufer. Jetzt soll anstelle des Parkplatzes u. a. ein „filigran gestaltetes Parkhaus“ (O-Ton) entstehen. Eine große Koalition aus CDU, SPD, Grünen und Linken machte dafür den Weg frei. Spätestens zur Bundesgartenschau 2029 soll das ganze Gelände inklusive des angrenzenden Fruchtmarktes mehr nach Bingen als nach Bottrop aussehen. Allgemeine Zeitung

Unfallflucht auf dem Wasser

In Lorch ermittelt die Wasserschutzpolizei in einem besonderen Fall von Unfallflucht. Am letzten Sonntag im Oktober beschädigte ein unbekanntes Schiff die historische Landungsbrücke. Die Anlage drohte auseinanderzubrechen und musste sofort repariert werden. Wenn der Verursacher nicht ausfindig und haftbar gemacht werden kann, bleibt die Stadt auf knapp 12.000 Euro Kosten sitzen. Wiesbadener Kurier

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