Frank Zimmer

Eklat in Lorch und Energiewende in Presberg

Lorchs Bürgermeister Ivo Reßler hatte mit seinen Stellvertretern bisher wenig Glück. Als er Anfang 2020 ins Amt kam, fand er einen Buddy seines Vorgängers Jürgen Helbig vor. Nach der Kommunalwahl 2021 folgte der sendungsbewusste Rolf Schmidt im Amt des „Ersten Stadtrats“ – so heißt in Hessen der Erste Beigeordnete, also Vize-Bürgermeister. Schmidts großes Thema ist die umstrittene Privatisierung von sozialem Wohnraum in Lorch, die von Ex-Bürgermeister Helbing vorangetrieben worden war. Der Deal mit einem kommerziellen Immobilienunternehmen aus Limburg betrifft die mittlerweile aufgelöste örtliche Wohnungsbaugenossenschaft und die gemeinnützige Maria-Kaufmann-Stiftung, beides privatrechtliche und keine städtischen Einrichtungen. Schmidt verbiss sich in die Idee, gerichtlich gegen den Verkauf vorzugehen und wälzte selbst Gesetzestexte, obwohl ein Jurist des hessischen Städte- und Gemeindebundes eine Klage für aussichtslos hielt. Bald richtete sich Schmidts Furor auch gegen Reßler, der einen Rechtsstreit ohne Erfolgsaussichten ablehnte. Der Streit eskalierte und Schmidts Fraktionskollegen von der „Liste Lorch“ (LiLo) gingen zu ihren Ersten Stadtrat auf Distanz.  Jetzt hat Schmidt hingeschmissen. In einer Mail, die Mittelrheingold vorliegt, erklärt er seinen Rücktritt und spricht von „Machenschaften“ und „wabernden Geruch der Korruption“. Laut Schmidt ist der „frische Wind in Lorch abgeflaut, der alte Mief der Lorcher Politik steigt wieder hoch.“  Presseerklärung von Rolf Schmidt

Maria Kaufmann dreht sich im Grabe um“: Protest gegen die Immobilien-Deal in Lorch. 

Energiewende in Presberg

Im Rüdesheimer Höhenort Presberg stockt das geplante Solarfeld-Projekt. Laut „Wiesbadener Kurier“ hat sich das Karlsruher Ökostrom-Unternehmen Altus bisher erst 4,7 Hektar Land gesichert. Bis zu 25 Hektar wären möglich. Im Ort ist die Umwidmung von Agrarland in Industrieflächen umstritten, mehrere Grundstücksbesitzer wollen ihr Land nicht hergeben und der Jagdpächter sperrt sich ebenfalls. Die Stadt Rüdesheim würde vom Strom-Umsatz allerdings profitieren, wenn auch nicht bombastisch. Sie könnte nach heutigem Stand mit rund 11.000 Euro im Jahr rechnen. Wiesbadener Kurier

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