Frank Zimmer

Ein Loreley-Rebell will’s wissen und das Wasser steigt

Gut 2 Monate vor der Kommunalwahl gibt es im Welterbe-Tal einen weiteren Überraschungskandidaten: In St. Goarshausen will Matthias Pflugradt Bürgermeister werden. Der Sohn des langjährigen Pfarrers von Nochern ist Heimatliebhaber und Paradiesvogel zugleich; er betreibt mit herrpflugradt.de eine „coachende Agentur für Literatur, Musik & Medien“ und arbeitet gleichzeitig als Bestatter. In den vergangenen Jahren ist Pflugradt als scharfer Kritiker der Loreley-Umgestaltung hervorgetreten. Er hält Themen-Schwepunkte wie Geologie, Heine und Brentano für falsch („Das interessiert keine Sau“) und fordert mehr Zusammenarbeit mit der Freilichtbühne. Gegenüber in St. Goar hat gerade Opernsänger und Kultur-Manager Falko Hönisch seine Kandidatur angemeldet. Facebook (Kandidaten-Seite von Matthias Pflugradt), Mittelrheingold ( 7 Fragen an Matthias Pflugradt, Dezember 2018)

Blick auf St. Goarshausen. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Dominik Ketz
Blick auf St. Goarshausen. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Dominik Ketz

Das Wasser steigt

Momentan ist mehr vom Rhein selbst die Rede als von den Tourismus-Zielen an seinen Ufern. Das liegt u. a. am steigenden Flusspegel. In Leutesdorf ist er am Wochenende schon über das Ufer getreten. In Kaub wurden am Montagmorgen 4,73 Meter gemessen. Im Laufe des Tages könnte der Fluss auf über 5 Meter steigen. Zum Vergleich: Im vergangenen Herbst kam er z. T. nicht mal auf 30 Zentimeter. Zahlen zum Rhein gibt es auch in der Frankfurter Ausgabe der „Bild“-Zeitung („Die schönste Wasserstraße der Welt“). Demnach ist es an der Loreley nicht nur besonders eng (113 Meter Flussbreite), sondern auch besonders tief (25 Meter). SWR (Hochwasser), elwis.de (Pegel Kaub), bild.de (Rhein in Zahlen)

Trommeln für Hildegard

Falls Sie sich am Samstag in der Binger Innenstadt über die Mittelalter-Musiker von „Ranunculus“ gewundert haben: Die Gruppe um Ute Grassmann aus Dörscheid spielte zum Saisonstart des „Hildegard Informationspunktes“ auf. Oberbürgermeister Thomas Feser und der Wiesbadener Harfenbauer Rainer Thurau warben dabei für das Mittelalter-Musikfestival „Festival Musica Antiqua“. Es soll im Oktober erstmals stattfinden. Die Eintrittskarte für alle 5 Konzerte kostet 142,50 Euro. Allgemeine Zeitung

Bingen räumt auf

Apropos Bingen: Dort ist am Freitag nicht nur für Klimaschutz demonstriert, sondern auch angepackt worden. Laut „AZ“ nahmen über 1.800 (!) Menschen am „Dreck-Weg-Tag“ teil. Erstmals war auch eine Gruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG dabei. Sie holte säckeweise Müll aus den Rheinkrippen. Wiebke Fleischmann vom Umweltamt der Stadt koordiniert den kommunalen Hausputz. Allgemeine Zeitung (Dreck-Weg-Bilanz), Allgemeine Zeitung (Interview mit Wiebke Fleischmann)

Mittelrheiner des Tages: Michael Körner

Der Lahnsteiner hat seine „Kulturscheune“ generalüberholt und die Saison eröffnet. Körner betreibt im Hof Aspich oberhalb der Stadt so etwas wie den Partykeller von Lahnstein. Dieses Jahr gibt es rund 30 Events. Rhein-Zeitung, lahnsteiner-kulturscheune.de

Zahl des Tages

620 Quadratkilometer umfasst das Welterbe-Gebiet zwischen Bingen / Rüdesheim und dem Deutschen Eck in Koblenz. Damit übertrifft das Obere Mittelrheintal alle anderen deutschen Unesco-Welterbestätten. buga2029.blog

https://buga2029.blog/2019/03/17/das-unesco-welterbe-kein-anderes-deutsches-kulturerbe-hat-eine-groessere-flaeche/

Heute vor einem Jahr …

… ging’s hier ausschließlich um Wolfgang Blum. Der Welterbe-Wanderführer aus dem Rheingau war Interviewpartner bei „7 Fragen an … “ und erklärte u. a., warum es am Mittelrhein mehr als schön ist und wie viele Leute (inkl. Riesling, Brot, Wildwurst und Käse) auf seinen Lieblings-Aussichtspunkt passen. Mittelrheingold vom 18. März 2018

Termin des Tages

Boppard – „Green Book“ – Cinema in der Stadthalle – 18. März, 18. März, 20 Uhr. boppard.de

Foto des Tages

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