Redaktion

Die Trasse ist tot

Zug in Bacharach.

Am Mittelrhein wird man noch lange mit den Güterzügen leben müssen – wahrscheinlich so lange es Eisenbahnen gibt. Die Idee einer Alternativtrasse durch Taunus und Westerwald ist faktisch vom Tisch. Das bestätigte das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage des Koblenzer Bundestagsabgeordneten Josef Oster (CDU). Der Neubau sei “derzeit nicht wirtschaftlich”, teilte der dortige Parlamentarische Staatssekretär Michael Theuer mit. “Derzeit  nicht wirtschaftlich” heißt aus Sicht des Ministeriums, dass noch nicht genug Züge durchs Tal donnern. Die Strecke gilt als nicht überlastet. Weil der Güterverkehr in den kommenden Jahren zunehmen wird, setzt die Bahn auf eine weitere und schon bestehende Strecke zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Nordrhein-Westfalen. Sie führt von Hanau am Main über Siegen nach Hagen. Anders als die erhoffte Alternativtrasse kann sie das Mitteltheintal aber nicht ersetzen, sondern bestenfalls für Entlastung sorgen – und dafür, dass die Bahn keinen Neubau finanzieren muss. Ben-Kurier, DB Netze (Ausbaustrecke Hanau-Siegen-Hagen)

Boppards erste Milliardärin

Die Geschichte der Bopparder Baumaschinenfirma Bomag klingt nach Silicon Valley. Ihr Gründer Karl Heinz Schwamborn startete 1957 wie im amerikanischen Traum in einer Garage. Heute beschäftigt die Bomag („Bopparder Maschinenbaugesellschaft“) weltweit rund 2.500 Mitarbeiter. Bei der Hausmesse in der Bopparder Zentrale konnte gerade ein neuer Rekord gefeiert werden: Erstmals hat die Bomag in einem Jahr mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftet. Das Unternehmen aus dem Höhenort Buchholz gehört seit 2005 zum französischen Baukonzern Fayat. Rhein-Zeitung (€), Bomag

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1 Gedanke zu „Die Trasse ist tot“

  1. Der Mittelrhein ist tot – es lebe die Bahntrasse (linke und rechte Rheinstrecke)!

    Im Ernst: Aus gutem Grund befindet sich an beiden Seiten des Ufers eine Strecke mit Doppelgleis, die geographische Lage ist einfach gut für das Transportmittel Bahn. Mit wenig Höhenunterschied, wenigen Extrakilometern im Vergleich zu einer potentiellen Neubaustrecke, Anschluss an Rhein-Main, Koblenz, Köln, dazu Verbindung zwischen Alpen und großem Nordseehafen. Im Vergleich dazu, was der Verkehrs- und Güterträger Bahn leisten kann, ist es eher lächerlich, dass auf beiden Seiten des Rheins im Bereich Mittelrhein eine Bundesstraße entlangläuft. So traurig es für uns Anwohner ist, hier wohnen einfach nicht viele Menschen und für Güter sind wir eben Transitland. Aus Umwelt- und Effizienzgründen ist meiner Auffassung nach an der Bahn im Rheintal nicht zu zweifeln, an den beiden Bundesstraßen aufgrund deren Platzbedarf, zerschneidender Wirkung (s. Boppard), mangelnder Effizienz und Existenzberechtigung als Bundesstraße, dagegen schon. Klar, man kann den Güterverkehr auf der Schiene leiser machen. Sollte man auch, wenn einem etwas an der Gesundheit der Bevölkerung liegt. Am negativen gesundheitlichen (und umweltlichen) Effekt der Bundesstraßen ändert das aber nichts. Die Motorräder, die sich gegenseitig jagen, sind laut, die LKW ebenfalls, verpesten dazu noch die Luft und schädigen die Straße. Wenn sich dies durch Verlagerung auf die Schiene auf den unmittelbaren Lieferverkehr reduzieren würde, wären die Bundesstraßen überdimensioniert.
    Dann könnte man darüber sprechen, was nämlich in Zukunft noch auf uns zukommen kann: Die Bahnstreckenerweiterung um zumindest einige Ausweichsstellen, sodass eben noch mehr Güterverkehr über die Trasse befördert werden kann, ohne, dass Personenverkehr eingeschränkt werden muss.
    Und was haben wir davon? Nun, was haben die Norddeutschen von den ganzen Windrädern, mit denen sie Strom für den Süden produzieren? Die Mitteldeutschen von den Stromtransittrassen, die auf sie zukommen? Es gut um nationale Solidarität und den gemeinsamen Kampf um die Reduzierung der Emissionen. Und die Bahnstrecke zum Güterverkehr ist der Beitrag unserer Region.
    Das muss erkannt, erträglich gemacht und akzeptiert werden, denke ich.

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