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“Wir sind ein Dorf und haben die Bekanntheit einer Großstadt“

R+desheim-Foto von Foto: Marlies Steinmetz

Klaus Zapp hat einen der schwierigsten Jobs im Mittelrheintal. Der parteilose Bürgermeister von Rüdesheim übernahm 2020 eine heruntergewirtschaftete Stadt, die mit einem gigantischen Sanierungsstau bei Straßen und öffentlichen Gebäuden kämpft. Dazu kommen Dauerprobleme mit der Bahn, vor allem die nervige Bahnschranke, die durch eine Unterführung ersetzt werden soll. Und dann ist da noch die Bundesgartenschau 2029, Chance und Arbeitslast zugleich. Ein Stadtchef, der so viel zu tun hat, braucht Beinfreiheit, aber damit ist es in Hessen und speziell in Rüdesheim so eine Sache – die hessische Kommunalverfassung schränkt den Spielraum von Bürgermeistern ein, anders als in Rheinland-Pfalz führen sie noch nicht einmal den Vorsitz im Kommunalparlament, einem in Rüdesheim ohnehin schon eigenwilligen Gremium.

Man muss Rüdesheim lieben, um dort Bürgermeister zu sein. Bei Zapp ist das nicht die Frage, das zeigt ein YouTube-Video des Regionalmagazins „BYC“. Der frühere Post-Manager, der bei der Wahl vor 4 Jahren überraschend gegen CDU-Mann Volker Mosler gewann, führt die Reporterin u. a. durch den Hafenpark und die legendäre Drosselgasse, lobt seine Heimatstadt, freut sich über den florierenden Tourismus dort und spricht aus, was , was man in mitunter wehleidigen Kommunalpoliterkreisen selten hört: „Wir dürfen uns nicht beklagen, wir dürfen uns aber auch nicht ausruhen“. Zapp erklärt außerdem die Einzigartigkeit von Rüdesheim. O-Ton: “Wir sind ein Dorf und haben die Bekanntheit einer Großstadt“. Vor der Bundesgartenschau steht noch ein weiteres großes Thema an, die zukünftige Entwicklung der Rüdesheimer Innenstadt, gefördert durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Dazu gibt es am 2. November eine Bürgerversammlung, flankiert von einer Online-Umfrage. BYC (mit Video), Stadt Rüdesheim (Online-Umfrage)
Foto: Marlies Steinmetz / RÜD AG

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