Redaktion

„Der Bedarf an Übernachtungen ist enorm“

Abendhimmel über Koblenz. Foto: Henry Tornow.

Das Mittelrheintal braucht rund 1.500 neue und modern ausgestattete Hotelzimmer mit insgesamt 3.000 Betten, warnt Studie aus dem Jahr 2018. Seitdem hat sich wenig getan. Abgesehen vom Binger „Papa Rhein“ ist noch kein größeres Projekt auf den Weg gebracht worden. Mit Ausnahme eines Standortes: In Koblenz brummt das Hotelbau-Business. Die „Rhein-Zeitung“ hat alle laufenden Projekte aufgelistet. Das größte ist das 300-Zimmer-Konzept von Gastro-Mogul Kenan Tayhus in der Altstadt. Es ist zugleich das schwierigste, weil Anwohner rebellieren und sich der Stadtrat noch nicht einig ist. Tayhus plant ein weiteres 70-Zimmer-Hotel am Görresplatz. Einige 100 Meter weiter in der Löhrstraße, am früheren Zara-Standort, will der Düsseldorfer Immobilienentwickler Real Estate Management Assistance einen Neubau samt 170-Zimmer-Hotel hochziehen. Im vergangen Sommer eröffnete in der Koblenzer Innenstadt bereits das Hotel Super 8 by Wyndham (Clemensstraße) mit 112 Betten. Das interessanteste Hotelprojekt ist die Neugestaltung des Koblenter Brauereigeländes „An der Königsbach“. Hier soll ein komplett neues Stadtviertel mit Wohnraum für Studierende und Berufsanfänger entstehen. Investor Christian Seitz will im früheren Königsbacher-Hochhaus auch ein Hotel mit 120 Zimmern einrichten. Frank Hastenteufel,  Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Bauordnung, hält eine Fertigstellung bis zur Bundesgartenschau 2029 für realistisch. Der Koblenzer Touristik-Chef Claus Hoffmann sieht den Markt noch lange nicht gesättigt. O-Ton: „Der Bedarf an Übernachtungen ist enorm.“ Rhein-Zeitung (€)
Foto: Henry Tornow / Romantischer Rhein

Ein Neubau in Bingen

Apropos Neubau: In Bingen feiert sich die Sparkasse Rhein-Nahe für ihre künftige Niederlassung am Fruchtmarkt. Städtebaulich konnte dort nur besser werden. Das 10-Millionen teure Gebäude beendet jahrzehntelange Architektur-Tristesse; spätestens Anfang 2024 soll es Platz für rund 30 Banker bieten. Die Sparkasse verlässt dafür ihre bisherige Filiale in der Mainzer Straße. Das Investment sei „schon ungewöhnlich in einer Zeit der Filialschließungen anderswo“, zitiert die „AZ“ Vorstandsmitglied Jörg Brendel. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Sparkasse Rhein-Nahe beim Thema Filialschließung keine Verwandten kennt. Sie hat sich u. a. aus Bingerbrück zurückgezogen und die Zweigstelle Bacharach dichtgemacht. Dort wurde nach einiger Schamfrist sogar der Geldautomat abmontiert. Einzige Bacharacher Bank ist seitdem die Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück. Allgemeine Zeitung (€)

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