Frank Zimmer

Das Problem mit dem Angebot und der Nachfrage

Ist die Saison 2020 schon zu Ende, bevor sie angefangen hat? Ein aktueller „AZ“-Artikel über Bacharach klingt danach: „Durch die Corona-Krise fällt … die Tourismussaison in diesem Jahr weitestgehend aus“ heißt es dort. Angeblich richten sich jetzt alle Hoffnungen auf das kommende Jahr. Dann sollen Events wie „An den Ufern der Poesie“, die Mittelrhein-Weinmesse und der Vierthäler-Mittelaltermarkt  für neue Impulse sorgen. Der Fokus auf 2021 ist Bacharach-Fans 2020 allerdings kaum zu vermitteln. Viele von ihnen kamen gestern in die Stadt und standen entweder auf der Oberstraße vor verschlossenen Türen oder anderswo in der Warteschlange. Auf Facebook hat der Düsseldorfer Volker Zimmermann einen offenen Brief an die Bacharacher Gastronomen veröffentlicht und ärgert sich: „Ich komme nie mehr nach Bacharach“. Allerdings ist nicht alles so einfach, wie es aussieht. Die legendäre Eisdiele „1976“ etwa – besser bekannt als „Beim Mimo“ konnte noch gar nicht öffnen, weil der italienische Eigentümer bis vor wenigen Tagen nicht nach Deutschland einreisen durfte. Andere Wirte nehmen sich noch Zeit, um die neuen Abstandsregeln umzusetzen. Das Problem ist, dass nicht ausreichend kommuniziert wird. Häufig fehlt es an klaren Hinweisen im Netz und vor Ort. Facebook (Offener Brief von Volker Zimmermann), Allgemeine Zeitung

Bacharach am Rhein. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow
Bacharach am Rhein. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

Stromaufwärts in Bingen und Rüdesheim will man die Krise in eine Chance verwandeln. Die Binger Tourismus-Managerin Patricia Neher hat Marketing-Budgets umgeleitet und wirbt jetzt für Bingen selbst statt für abgesagte Events. An die Stelle von Veranstaltungsplakaten lässt sie großformatige Bingen-Fotos platzieren. Gleichzeitig setzt sie verstärkt auf Outdoor-Attraktionen wie den Binger Wald. Die Strategie ist: Die Stadt soll nicht nur als  klassisches Ausflugsziel, sondern als idealen Ort für den kleinen Familien-Urlaub bekannt werden. Gegenüber in Rüdesheim denkt man ähnlich. Auch hier will man Familien anziehen, u.a. durch kostenlose Schiffs- und Seilbahn-Touren für Kinder. Laut „Wiesbadener Kurier“ funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Tourismus-Werbung und Gewerbetreibenden gut. Rechtzeitig zum Himmelfahrts-Wochenende hat der städtische Bauhof den „Gude Gass Weg“ ausgeschildert, der Touristen in angemessenem Abstand durch die Stadt lotst. „Die Not hat uns zusammengeschweißt“, zitiert die Zeitung Astrid Clementi vom vom Verein Wirtschafts- und Tourismusförderung. Allgemeine Zeitung (Bingen), Wiesbadener Kurier (Rüdesheim)

Werbung für das Welterbe-Tal

Die Macher des Buga-Blogs unterstützen die Tourismus-Kampagne für das Mittlerheintal mit einem Video made by Herbert Piel:

Piel ist Mittelrhein-Fotograf von Weltruf. Mittelrheingold-Leser kennen ihn auch aus dem Format „7 Fragen an ….“. Mittelrheingold (Interview mit Piel 2018)

Foto des Tages

 

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1 Gedanke zu „Das Problem mit dem Angebot und der Nachfrage“

  1. Zu Bacharach – Werbung ist da ganz wichtig! In Boppard haben zahlreiche Betriebe wieder geöffnet. Es wäre gut, die Öffnungszeiten aller Betriebe auf einer gemeinsamen Plattform zu bewerben und zusätzlich auf den eigenen Homepages zu aktualisieren. Auch Facebookgruppen sind da ein guter kostenloser Tipp. Wenn der Gast mühselig nach den Informationen sucht oder vor verschlossenen Türen steht, ist das schade für beide – Betrieb und Gast. Ich fürchte, die Gastronomie und Hotellerie kann nicht auf das nächste Jahr warten.

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