Frank Zimmer

Bacharach ist tot

Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

Wer in Los Angeles oder London von Bacharach spricht, meint selten die Stadt am Rhein. In der englischsprachigen Welt und im Showgeschäft steht der Name für Burt Bacharach, einen der erfolgreichsten Komponisten Amerikas. Bacharach begleitete Marlene Dietrich am Klavier, entdeckte Dionne Warwick, schuf Welthits wie „Raindrops Keep Fallin’ on My Head“ und schrieb Songs u. a. für Frank Sinatra, die Beatles, Tom Jones, Dusty Springfield, Neil Diamond, Manfred Mann und Elvis Costello. Der Mann mit dem Mittelrhein-Namen gewann einen Oscar für seine Filmmusik, den Grammy und den Polar Music Prize, eine Art Nobelpreis für Musik. Der „Stern“ nannte ihn „Die Stimme Hollywoods“. Bacharachs Verbindung zum Mittelrhein ist eine einzige verpasste Gelegenheit. Seine jüdischen Vorfahren führten ihren Namen auf die Stadt zurück, er selbst war nie dort. Die Stadt wiederum hat sich nicht wirklich bemüht, Kontakt zu ihm aufzunehmen, ihn einzuladen oder in anderer Weise an die jüdische Familie Bacharach zu erinnern. Am Mittwoch ist Burt Bacharach im Alter von 94 Jahren in Los Angeles gestorben. In einem Internetforum findet sich der Eintrag eines englischsprachigen Fans, der in Bacharach am Rhein war und sich dort nach dem Weltstar erkundigt hatte. Er fragte, ob Bacharach wohl Ehrenbürger der Stadt sei. Natürlich war er es nicht. „Hard to believe“, schrieb er. Es ist kaum zu glauben. Spiegel, Stern, Bacharachonline (Forum)
Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Henry Tornow

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