Frank Zimmer

Ausgestanden in Ruinen

Burg Rheinfels. Foto: Friedrrich Gier

Die digitale Vermessung von Burg Rheinfels hat Dinge ans Tageslicht gebracht, die man gar nicht wissen möchte. Laut SWR deckten die Kameras bisher unbekannte Schäden in Millionenhöhe auf. Die anstehende Sanierung wird dadurch deutlich teurer als geplant. Statt 15 Millionen rechnet die Stadt jetzt mit 22 Millionen . Woher das Geld kommen soll, ist noch unklar. Die Zeit drängt, denn die größte Ruine am Mittelrhein ist als eine der Hauptattraktionen der Buga vorgesehen. Stadtbürgermeister Falko Hönisch hofft bis dahin auf steigende Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf und setzt dabei auf die Passagiere von Hotelschiffen, die 2023 erstmals in St. Goar anlegen. Im vergangenen Jahr besuchten rund 48.000 Menschen die Rheinfels. Zum Vergleich: Die Marksburg kommt pro Jahr auf bis zu 191.000 Gäste und die bayerische Schlösserverwaltung meldete für 2023 rund 700.000 Besucher für Schloss Neuschwanstein und 270.00 für Schloss Herrenchiemsee. Für weltweites Rheinfels-Interesse könnte das aufwändige 3D-Modell sorgen, das im Sommer online geht. Wer die riesige Ruine im Netz erkundet hat, will sie irgendwann auch im echten Leben sehen, glaubt Hönisch. Für die Visualisierung wurden rund 160.000 Fotos geschossen und in wochenlangen Computer-Berechnungen zusammengefügt. Jeder Stein und jede Ecke vom Keller bis zum Mauerkranz wird auf 2 Millimeter genau sichtbar. Die Stadt hat in das ungewöhnliche Projekt 140.000 Euro investiert. SWR (mit Video)
Foto: Friedrich Gier

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