Frank Zimmer

Alter Wein in neuen Schläuchen

Weinlage Bacharacher Posten.

Wer die Entwicklung im Welterbetal verstehen will, muss die „Mittelrhein-Weinmesse“ in Bacharach besuchen. Dort spielt sich modellhaft das ab, was in der ganzen Region passiert: Steigende Nachfrage trifft auf schrumpfendes Angebot. Laut „AZ“ registrierte Organisator Markus Heidrich neben den üblichen Stammgästen in diesem Jahr auffallend viele jüngere Besucher. Weine und Stimmung waren bestens, aber die Auswahl an Winzern überschaubar. Nur noch 14 Betriebe waren vertreten, halb so viele wie in früheren Spitzenjahren. Ein Grund dafür ist die Konzentration im Weingeschäft. Nach den Nebenerwerbswinzern verschwinden jetzt auch größere Betriebe vom Markt. In Bacharach wird der Wandel besonders deutlich. Dort hat die baden-württembergische Weinhändlerfamilie Bär („Wein-Bär“) mehrere Weingüter übernommen, vor allem das über 300 Jahre alte Traditionshaus Fritz Bastian. Bacharachs neuer XXL-Winzer versucht jetzt, ein neues Preisniveau durchzusetzen – schon seinen „Ortswein“ bietet er für 18,90 Euro an. Unterdessen blickt die Mittelrhein-Weinmesse nach vorn: Heidrich denkt an eine Kooperation mit dem erfolgreichen Newcomer-Format „Wein Date Mittelrhein“. Es findet in diesem Jahr am ersten Juni-Wochenende in Oberwesel statt und soll 2024 nach Bacharach kommen. Allgemeine Zeitung (€), Wein Date Mittelrhein, Weingut Bär

Rosenrotes Paradies und grünes Gesamtkunstwerk

Apropos Bacharach. Die Gärten von Beate Lieber und Stefanie Langer im Bacharacher Höhenort Medenscheid waren schon TV-Thema und lohnen immer noch jeden Medienbericht. Die Nachbarinnen haben hoch über dem Rheintal ein grünes oder besser: rosenrotes Paradies geschaffen. Auf insgesamt 1400 Quadratmetern wachsen mehrere 100 Rosenarten. Das Medenscheider Gesamtkunstwerk kann am Welterbe-Sonntag (4. Juni) ausnahmsweise besichtigt werden.Telefonische Voranmeldung unter 06743-2712 oder 06743-90092. Allgemeine Zeitung (€)

Die Binger Fähre bittet zur Kasse

Der größte Fährbetrieb im Mittelrheintal bleibt beim Thema Deutschland-Ticket hart. Wer zwischen Bingen und Rüdesheim über den Fluss will, zahlt dort weiterhin den vollen Fahrpreis. Zwischen St. Goar und St. Goarshausen und auf der Kauber Fähre dagegen wird das Ticket für Fußgänger anerkannt. Die einzelnen Regelungen hängen davon ab, ob und wie ein Fährbetreiber mit den regionalen Verkehrsverbünden zusammenarbeitet. Eine gute Nachricht gibt es trotzdem von der Binger Fähre: Dort ist ab dem kommenden Jahr endlich Kartenzahlung möglich. Allgemeine Zeitung (€)

Baden wie in den 50ern

Die Liste der Rüdesheimer Kulturdenkmäler ist noch länger geworden. Laut „Wiesbadener Kurier“ hat das Land Hessen das Asbach-Bad unter Denkmalschutz gestellt. Es sei ein – O-Ton – „gut erhaltenes und typisches Zeugnis der Architektur der 1950er Jahre“. In der Stadt hält sich die Begeisterung in Grenzen. Eigentlich wollte man das Freibad abreißen und neu bauen. Wiesbadener Kurier (€) , Stadt Rüdesheim (Asbach-Bad)

Auf die Kohle kommt es an

Wenn es um den Mittelrhein geht, ist sogar ein alter Wetterbericht sehenswert. Am Pfingstwochenende besuchte SWR-Wetterreporter Markus Bundt die Hobby-Köhler im Bopparder Stadtwald und ließ sich von Förster Johannes Nass erklären, wie die jahrhundertealte Tradition des Holzkohle-Machens weiterlebt. Film ab! SWR

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