Frank Zimmer

„Wir müssen das Tal total umkrempeln, damit es attraktiver wird“

Die Mittelrhein-Saison 2020 ist besser gelaufen als nach Lockdown und Osterpleite befürchtet. Der Boom in der Jahresmitte hat die Verluste des Frühjahrs zwar nicht ausgleichen können. Aber er zeigt, was im Tal möglich ist. „Wir hatten noch nie so viele Tagesgäste wie in diesem Jahr. Es hat diesen Sommer richtig gerappelt“, zitiert die „AZ“ Rheinstein-Chef Markus Hecher. Laut Tourist-Info Bacharach kamen neue Gäste aus ganz Deutschland und blieben deutlich länger als üblich. Was besser werden kann, zeigt eine Studie im Auftrag der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Demnach nerven nicht nur der Bahnlärm, sondern auch Maggifix-Gastronomen und Unterkünfte auf 70er-Jahre-Niveau. Ein weiteres Problem: Die Marke Oberes Mittelrheintal ist außerhalb der Region noch zu wenig bekannt. Eine Experten-Kommission des rheinland-pfälzischen Landtags fordert darum die Abkehr vom klassischen Mittelrhein-Klein-Klein: „Erfolgreich gegen die Konkurrenz anderer Destinationen kann die Region nur als Ganzes vermarktet werden. Kleinteilige Tourismusstrukturen sind dabei hinderlich“, heißt es in einem kürzlich veröffentlichten Gutachten.  Für Tourismus-Profi Hecher geht es bis zur Bundesgartenschau 2029 nicht ohne radikale Veränderungen: „Wir müssen das Tal total umkrempeln, damit es attraktiver wird“. Allgemeine Zeitung

Blick von Burg Rheinstein. Foto: Friedrich Gier / Romantischer Rhein Tourismus
Blick von Burg Rheinstein. Foto: Friedrich Gier / Romantischer Rhein Tourismus

Boppard buddelt für die Buga

Ein Bopparder Baustein für die Bundesgartenschau 2029 ist der so genannte Mehrgenerationenpark am Rheinufer, ein Open-Air-Angebot für jedes Alter. Geplant sind u.a. ein Spielschiff für Kinder, ein Skaterpark mit Kletterwand und eine Boule-Bahn für die älteren Semester. Die Bauarbeiten sollen noch im Herbst beginnen. Die Stadt steckt 775.000 Euro in das Projekt. Ganz unumstritten ist es nicht: Kritiker befürchten Lärm und Verunstaltung durch den Skaterpark. Rhein-Zeitung

Scharlachberg-Rekord in Bingen

Bingens Ära als kleine Cognac-Metropole ist zwar schon eine Weile her, aber unterhalb der Weinlage Scharlachberg steht immer noch die frühere „Meisterbrand“-Destillerie. Das historische Firmengelände beherbergt heute mehrere Discounter und soll laut „AZ“ gründlich modernisiert werden. Ein brandenburgischer Investor plane dort „den größten Netto-Markt“ in Deutschland, heißt es. Der Charmes des Industriedenkmals soll erhalten werden; die charakteristischen Schornsteine bleiben stehen. Allgemeine Zeitung

TV-Besuch in Rüdesheim

Apropos Weinbrand. Gegenüber in Rüdesheim ist bekanntlich der noch bekanntere „Asbach Uralt“ zu Hause. Auch hier gibt es es ein historisches und für andere Zwecke genutztes Firmengebäude. Anders als in Bingen geht in der alten Hochprozent-Immobilie aber heute kein Tierfutter über die Theke, sondern Weinprobe-Jetons: In der 2017 eröffneten Vinotek „Rheinweinwelt“ kann man am Automaten probieren. Das klingt wenig romantisch, eröffnet aber fast unendlich viele Möglichkeiten, unterschiedliche Weine zu erleben. Wie das genau funktioniert, zeigt ein aktueller TV-Beitrag in der „Hessemschau“. hessenschau.de (Video, ab ca. Minute 21)

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1 Gedanke zu „„Wir müssen das Tal total umkrempeln, damit es attraktiver wird““

  1. Ach toll, wie man immer ein bisschen mehr über die Gegend erfährt. Die Weinwelt in Rüdesheim ist super. So ein Konzept wäre für Bingen auch toll, oder etwas Vergleichbares anstelle eines weiteren Supermarktes. Der jetzige Netto verschandelt Bingen schon genug.

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