Lambert Lensing-Wolff gilt als reicher Mann, aber auch der Medien- und Immobilienunternehmer aus Dortmund zahlt die eine Burgsanierung nicht aus der Portokasse. Für seine Burg Reichenstein hat er laut Binger „Allgemeiner Zeitung“ insgesamt 4,5 Millionen Euro an Zuschüssen beantragt. Zum Deal gehört, dass Lensing-Wolff noch einmal dieselbe Summe drauflegt, sonst gibt es kein Geld vom Staat. 1,9 Millionen Euro scheinen so gut wie sicher, schreibt Rhein-Nahe-Korrespondent Jochen Werner in der „AZ“. Die Bundesförderung soll in die Erhaltung der Burgmauern fließen. „Dann wäre für die nächsten drei bis vier Generationen Ruhe“, zitiert er den Burgherren. Lensing-Wolff habe bisher noch keine Denkmalförderung in Anspruch genommen, heißt es. Der Verleger der „Ruhr-Nachrichten“ hatte die Reichenstein 2014 übernommen, in weiten Teilen saniert und ein gut laufendes Hotel mit Restaurant eingerichtet. Der Betrieb unter Leitung von Till und Kathrin Gerwinat gehört zu den Vorzeigeprojekten im Welterbetal und sorgt in Trechtingshausen für Gewerbesteuern, Arbeitsplätze und touristische Wiederbelebung, u. a. durch h die Instandsetzung zweier leer stehender Hotelgebäude an der Hauptstraße. Allerdings ist die Aufgabe in jeder Hinsicht groß, denn Reichenstein zählt zu den weitläufigsten Burgkomplexen am Mittelrhein. In der Buga-Datenbank „Besondere Orte im Welterbe Oberes Mittelrheintal“ ist sie als „repräsentative Wohnlage für die Familie Kirsch-Puricelli“ gelistet. Die Eisenhüttenbesitzer aus dem Hunsrück demonstrierten hier, was sie hatten und was sie konnten, und das war eine Menge. Für den heutigen Burgherren ist der märchenhafte Reichtum seiner Vorfahren mehr Fluch als Segen, denn ermöglichte um 1900 eine Burgenbau, der selbst die benachbarte Burg Rheinstein von Prinz Heinrich von Preußen in den Schatten stellte. Was heute so viel Aufwand unf Unterhalt kostet, hat Lambert-Wolff noch nicht einmal geerbt – er musste die Burg einem späteren Besitzer abkaufen. Allgemeine Zeitung (€), Burg Reichenstein (Website der Burg)
Foto: Romantischer Rhein / Friedrich Gier
Ein Parkhaus für Rüdesheim
Idealerweise kommen die Besucher der Bundesgartenschau 2029 mit dem Zug, dem Schiff oder per Fahrrad. Aber weil auch eine Buga kein Wunschkonzert ist, werden vor allem an den Ein- und Ausgängen des Welterbetals mehr Parkplätze gebraucht. In Rüdesheim – für Autos schon jetzt kein einfaches Pflaster – denkt man darum über den Bau eines Parkhauses nach. Es würde laut Bauamtsleiter Edvon Jakupovic mindestens 270 Autos von der Straße holen. Wiesbadener Kurier (€)
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