Frank Zimmer

Vollbremsung für die Fahrradbrücke und Bingen auf den Barrikaden

Rüdesheim und Bingen wollen sie, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club kämpft für sie, aber das Land Rheinland-Pfalz sieht sie noch nicht: Die Fahrrad- und Fußgängerbrücke  über den Rhein bleibt vorerst eine Vision. Laut „AZ“ will das Land nichts unternehmen, so lange nicht die Autobrücken-Variante geprüft ist. Die dazu nötige Machbarkeitsstudie sei noch nicht fertig und werde in diesem Jahr wohl auch nicht vorliegen, heißt es. Die Zeitung bezieht sich auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Helga Lerch. Die Fahrradbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim wäre die längste in Europa und eine mögliche Attraktion für die Buga 2029. Die wesentlich teurere Auto-Variante gilt als besonders schwierig, weil ein Naturschutzgebiet betroffen ist. Wiesbadener Kurier

Blick vom Osteinschen Park am Niederwald. Foto: Rüdesheim Tourist AG / Marlis Steinmetz.
Blick vom Osteinschen Park am Niederwald. Foto: Rüdesheim Tourist AG / Marlis Steinmetz.

Bingen kämpft um die Mädchenschule

Der Umgang des Bistums Mainz mit der Binger Hildegardisschule macht in der Stadt böses Blut. Lehrer, Eltern und Schüler wundern sich über den jäh angekündigten Rückzug der Kirche und sorgen sich um die Zukunft der renommierten Mädchenschule. Falls der Staat als Träger einspringt, wäre es mit der Besonderheit der „Higa“ vorbei; sie müsste auch Jungen aufnehmen. Das Bistum will aus Kostengründen aussteigen. Kritiker vermuten, dass die Diözese Löcher stopfen will, die nicht in Bingen, sondern anderswo entstanden sind. Allgemeine Zeitung, hildegardisschule.org (Website der Schule)

Neubau-Krach in Trechtingshausen

Stromabwärts in Trechtingshausen herrscht dicke Luft. Die Gemeinde debattiert über ein mögliches neues Baugebiet für 38 Häuser. Die Gegner argumentieren mit Naturschutz und ihrer eigenen Ruhe, die Befürworter mit Entwicklungschancen für den Ort. Nebenan in Nierderheimbach spielt sich ähnliches ab. Hier wehren sich Einwohner eines bestehenden Neubaugebietes gegen dessen Erweiterung und weiteren Zuzug. Die Situation ist auch ohne Landschaftsschutz-Probleme vertrackt: Neues Bauland hält junge Familien am Ort, lässt den Altbaubestand aber weiter ausbluten. Allgemeine Zeitung

Rheinstein und die große weite Welt

Was gerade in der Zeitung „Die Welt“ erschienen ist, muss Rheinstein-Besitzer Markus Hecher wie ein Sechser im Lotto vorkommen. Das Blatt feiert seine Burg als „Rheinromantik pur“ und kriegt sich gar nicht mehr ein vor Begeisterung. Autorin Martina Miethig durfte 3 Tage auf Rheinstein wohnen. welt.de

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1 Gedanke zu „Vollbremsung für die Fahrradbrücke und Bingen auf den Barrikaden“

  1. Wir als Arbeitskreis „Grüne Welle“ sehen keinen Versuch der „Vollbremsung“. Vielmehr versinkt das Rheinland-Pfalz gerade in der Schockstarre vor der Landtagswahl. Die viel zitierte Machbarkeitsstudie für eine KFZ-Querung ist eigentlich nur ein re-make der Studie aus dem Jahr 2004/05. Diesmal wird allerdings nur noch einmal der damals schon kritische Punkt Naturschutz erneut betrachtet. Wie zu erwarten zeigt auch der bisher vorliegende Teil der neuen Machbarkeitsstudie das es bei einer KFZ-Querung zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bereich des Naturschutz kommen würde. Angesichts der anstehenden Landtagswahl möchte man den autofahrenden Wählern jedoch gerne weiter den Eindruck vermitteln das man mit voller Kraft am Thema KFZ-Querung arbeitet. Wenn man aber bedenkt, dass die Landkreise die Weichen für die Machbarkeitsstudie bereits im Mai 2019 gestellt haben und man bis heute nicht verbindlich sagen kann, wann diese vorliegen wird dann darf man sich als Bürger gerne ein Bild davon machen, mit welcher Entschlossenheit hier seitens des Landes agiert wird. Unabhängig davon wollen die Bürger (und auch die Stadträte von Bingen und Rüdesheim) rechts und links des Rhein´s endlich eine Querung und diese Bewegung wird sich auch von Vollbremsungsversuchen nicht aufhalten lassen. Ein ganz entscheidender Aspekt wird dabei leider selten betont. Für eine Fuß/Radbrücke gibt es derzeit diverse Förderprogramme des Bundes bzw. der EU. Dabei werden Förderungen von 75 bis 100% ausgeschüttet. Damit stellt sich eine ganz andere Finanzierung als bei einer Autobrücke. Die Anrainer Kommunen bekämen also für einen verhältnismäßig kleinen Betrag eine Querung. Warum man seitens der Länder und Kreise daher die Umsetzung einer Fuß/Radbrücke unabhängig von einer KFZ-Querung nicht vorantreibt können die Verantwortlichen im Kreis und Land nicht erklären.

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