Auf mittelrheinischen Dächern könnte man im Sommer Spiegeleier braten. Schon vor dem Klimawandel war das Tal von der Sonne verwöhnt und jetzt gibt es manchmal mehr als man braucht. Eigentlich wäre es ein Paradies für die Fotovoltaik-Industrie, aber nicht nur für Denkmalschützer ist die Vorstellung ein Horror, Schiefer herunterzureißen und durch Sonnenkollektoren zu ersetzen. In der denkmalgeschützten Altstadt von Rüdesheim ist jetzt trotzdem Fotovoltaik installiert worden – 11 Jahre, nachdem ein erster Antrag abgeschmettert worden war. Es geht um ein neueres Gebäude in prominenter Lage, das ohnhin nicht zu den architektonischen Highlights gehört: das „Rheinstraßen-Zentrum“. Der Zweckbau mit bewirtschaftetem Parkplatz entstand 2011 an der Stelle des früheren Hotels „Darmdtädter Hof“. Laut „Wiesbadener Kurier“ gab die zuständige Behörde ihren Widerstand auf, u.a. weil such neuere Fotovoltaik-Anlagen besser in das Ortsbild einfügen. Die beiden Eigentümer Alexander Lill und Hans-Jürgen König rechnen mit 50 Megawattstunden Strom pro Jahr. Wiesbadener Kurier (€), Rheinstraßen-Zentrum
Rumble in the Boppard Jungle
Im Boppard streitet man sich über eine Abholzungsaktion der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGN). Die Behörde hat ein verbuschtes Gelände im Stadtteil Buchenau freiräumen und abfräsen lassen und will damit weitermachen. Aus dem Urwald soll eine ökologisch wertvolle Magerwiese entstehen. Vielen Anwohnern ist das zu radikal, sie haben sich bei der Stadtverwaltung beschwert und einen Widerspruch erwirkt. Andere Bopparder stehen hinter der Maßnahme. Sie verweisen auf ein ähnliches Projekt in Boppard, das Ende der 80er Jahre erfolgreich durchgezogen wurde. Das Gelände weist heute die höchste Insektendichte Deutschlands auf. Rhein-Zeitung (€), Rhein-Hunsrück-Anzeiger
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