Photovoltaik wird ein großes Thema im Mittelrheintal. Die Stadt Bingen hat gerade ihr Baurecht für den Ortskern geändert. Demnach sind herkömmliche Sonnenkollektoren auch im Herzen der Stadt möglich. Bislang erlaubte man dort nur integrierte Anlagen, die kaum zu erkennen sind, aber höheren Aufwand verursachen und weniger Ertrag liefern. Andere Mittelrhein-Kommunen dürften nachziehen, obwohl das Konfliktpotenzial höher ist – in Bingen wurde seit dem 2. Weltkrieg weit mehr historische Bausubstanz zerstört als in Städten wie Kaub oder Bacharach. In Rheinland-Pfalz kollidierte der Photovoltaik-Ausbau lange Zeit mit dem Denkmalschutz. Das Land hat die Vorschriften im vergangenen Jahr bereits gelockert. Denkmal- und Landschaftsschützer sehen die Liberalisierung kritisch. Sie verweisen u. a. auf den geringen Anteil denkmalgeschützter Dachflächen und ihren irrelevanten Beitrag zum Klimaschutz. Der Rheinische Verein etwa, Besitzer der Burg Stahleck, schließt Sonnenkollektoren auf der Bacharacher Burg aus. Auf der privatwirtschaftlich geführten Burg Reichenstein in Trechtingshausen dagegen ist man für Photovoltaik offen. Allgemeine Zeitung (€, Bingen), Rheinischer Verein (Liberalisierung in RLP 2023, SWR-Video)
Foto: Mahlow Media/Romantischer Rhein Tourismus GmbH
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