Frank Zimmer

„Saufen für den Führer“ und ein Festival in Boppard

Der „Geschichtsverein für Mittelrhein und Vorderhunsrück“ unter Vorsitz des Bopparders Rainer Lahme ist mangels Website im Internet nicht leicht zu finden, aber seine Veranstaltungen lohnen sich. Für den kommenden Samstag haben die Regionalhistoriker einen Vortrag zum Thema Weinwerbung in der NS-Zeit organisiert. „Saufen für den Führer“ nannte der Volksmund damals eine Propaganda-Aktion, die das „Volksgetränk“ Wein unter die Leute bringen sollte. Jedem Weinort wurden „Patenstädte“ zugeteilt. Im Fall von Boppard waren es Köthen, Magdeburg und Stendal. Der Vortrag von Christof Krieger beginnt um 16 Uhr im Hotel Bellevue in Boppard. Krieger ist Museumsleiter in Traben-Trarbach und hat über Weinwerbung in der Nazi-Zeit promoviert. Per Mail

Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Friedrich Gier.
Blick auf Boppard. Foto: Romantischer Rhein Tourismus / Friedrich Gier.

Ein Festival in Boppard

Apropos Boppard: Die Stadtverwaltung hat das Programm für das Kulturfestival 2019 veröffentlicht. Dieses Jahr plant Stadthallenchef Rolf Mayer mit 9 Veranstaltungen; 5 im April und 4 im Oktober.

  • am 5. April“Das Leben des Galilei“ von Brecht (Badisches Landestheaster)
  • am 7. April „Heidwitzka auf den sieben Weltmeeren“ (Freie Bühne Neuwied)
  • am 12. April „20.000 Meilen unter dem Meer“, gespielt vom N.N. Theater Köln
  • am 13. April „Feier-Abend! Büro und Bekloppte, Überleben 4.0 – mit Alkohol und Achtsamkeit“ mit Andrea Volk
  • am 14. April „Faust“ mit dem Hohenloher Figurentheater
  • am 11. Oktober „Tatortreiniger“ mit dem Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel
  • am 12. Oktober „Campingplatz Sardella 2“ (Freie Bühne Neuwied)
  • am 13. Oktober „Die Nibelungen“ (N.N. Theater Köln)
  • am 20. Oktober„Ich bin dann mal weg“ (Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel)

Hauptsponsoren des Bopparder Kulturfestivals sind das Land Rheinland-Pfalz und der Baumaschinenhersteller Bomag. Rhein-Zeitung, boppard-stadthalle.de

Scheuer-Stau an der Loreley

Das Bundesverkehrsministerium sorgt am Mittelrhein einmal mehr für Ärger. Diesmal geht es nicht um die Bahn, sondern um den Schiffsverkehr. Minister Andreas „Andi“ Scheuer hatte im August 2018 versprochen, die Rheinvertiefung bei St. Goar und Oberwesel („Abladeoptimierung Mittelrhein“) mit „sehr hoher Priorität“ zu verfolgen. Laut „Welt“ scheint aber nicht viel passiert zu sein. Dafür ist jetzt von „zeitintensiven vorbereitende Untersuchungen aufgrund der naturschutzfachlichen Randbedingungen“, „Verzögerungen“ und „Projektrisiken“ die Rede. Zuvor war mit fehlenden Ingenieuren argumentiert worden. welt.de

Ratlos in Wiesbaden

In der „FAZ“ berichtet Wiesbaden-Korrespondent Ewald Hetrodt über hessische Hoffnungen auf eine Bahntrasse in Taunus und Westerwald, die das Rheintal entlasten würde. Die Headline trifft es ziemlich gut: „Der Bahnlärm und die ratlosen Landespolitiker“. Ohne die Bundesregierung tut sich bekanntlich nichts.  Die Tunnel-Trasse zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Troisdorf bei Köln würde Milliarden kosten. FAZ

Mittelrheiner des Tages: Norbert Neuser

Der Bopparder Europa-Abgeordnete lehnt die geplante Urheberrechtsreform der EU ab und will gegen jede Änderung stimmen, die so genannte Uploadfilter vorsieht („Artikel 13“). Der Gesetzentwurf stärkt die Rechte von Medienunternehmen und würde z. B. Plattformen wie YouTube zwingen, zahlreiche Videos auszusortieren. Rhein-Hunsrück-Anzeiger (S. 16)

Zahl des Tages

3 Tage lang steckte ein niederländisches Frachtschiff zwischen St. Goar und Oberwesel fest. Jetzt fährt es wieder. Zum Glück war die Ladung ungefährlich: Raps. welt.de

Heute vor einem Jahr …

… ging es bei Mittelrheingold u. a. um den Verkauf des Scharlachberg-Geländes in Bingen. Mittelrheingold vom 6. März 2018

Termin des Tages

Bingen – „Arthur und Claire“ im Programmkino Kikubi – 6. März, 20 Uhr 15. bingen.de

Foto des Tages

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