Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz hat die Tourismus-Delle im Rheintal vermessen. Das Ergebnis sieht selbst im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 bescheiden aus. Demnach ging die Zahl der Gäste im Juni 2001 um rund 13 Prozent zurück. Noch brutaler ist der Halbjahresvergleich. Von Januar bis Juni 2021 kamen knapp 130.000 Gäste ins Tal – rund 47 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wegen des langen Lockdowns war der Absturz besonders heftig, denn im ersten Quartal 2020 war die Gastronomie noch überwiegend geöffnet. Weniger schlimm lief es bei den Übernachtungszahlen. Im Monatsvergleich (Juni 2020 vs. Juni 2021) verlor das Rheintal nur 4,1 Prozent. Nicht, dass es ein Trost wäre, aber das Moseltal traf es noch härter. Hier brachen die Gästezahlen im Juni um 19,6 Prozent ein, die Zahl der Übernachtungen um 14,5 Prozent. Das „Rheintal“ im statistischen Sinn ist übrigens nicht deckungsgleich mit der Welterbe-Region. Es fehlen die hessischen Kommunen Rüdesheim und Lorch, außerdem rangiert Bingen unter Rheinhessen. Dafür ist der untere Mittelrhein bis kurz vor Bonn enthalten. Die Auswirkungen der Flutkatastrophe erscheinen in der Statistik noch nicht, die Juli-Zahlen liegen noch nicht vor. Das Ahrtal stand im Juni noch glänzend da und verzeichnete mit 15 Prozent Plus das landesweit stärkste Wachstum bei den Gästezahlen. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Bingen wird Surferparadies
Zu den positiven Überraschungen inmitten der Corona-Depression zählt Bingen. Vor einigen Jahren galt die Innenstadt als hoffnungsloser Abstiegskandidat ohne Initiative und ohne Lobby. Jetzt funktioniert zumindest das Stadtmarketing wieder, Einzelhändler stemmen sich gegen die Krise, das urbane Kulturufer lockt Touristen und Einheimische, und jetzt gibt es sogar Internet für alle: Die „Freifunk“-Initiative bietet immer mehr kostenlose Online-Zugänge für Bingen-Besucher an. Trendsetter ist die Stadt allerdings nicht: Oberwesel hat den Service schon vor Jahren eingeführt. Allgemeine Zeitung
Der Kommissar von St. Goar
Eine reguläre Polizeiwache gibt es in St. Goar nicht mehr, dafür aber die einzige Wasserschutzpolizei zwischen Bingen und Koblenz. In der Station am St. Goarer Hafen gab es gerade einen Führungswechsel. Neuer Chef ist Hauptkommissar Steffen Lübke. Der 44-Jährige begann als Bereitschaftspolizist und wechselte vor 20 Jahren aufs Wasser. St. Goar war damals seine erste Dienststelle. Lübke folgt auf Thomas Bredel, der in den Ruhestand geht. Binnenschifffahrt
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