Grüne und SPD in Oberwesel gehen mit einem gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten in die Kommunalwahl. Christian Büning, grüner Fraktionschef im Stadtrat, selbständiger Kommunikationsdesigner und Verleger („Werkstoff Verlag“), tritt am 9. Juni gegen CDU-Bewerber Jan Zimmer an. Der jetzige Stadtbürgermeister Marius Stiehl, CDU, will nicht weitermachen. Büning wäre der erste grüne Bürgermeister im Mittelrheintal. Sein Parteibuch dürfte ihm allerdings wenig nützen, dazu sind Umfrageergebnisse und Stimmung auf Bundes- und Landesebene zu schlecht. Wie immer bei Bürgermeisterwahlen entscheidet am Ende die Persönlichkeit. Hier sieht es für Büning nicht übel aus. Als Kommunikationsprofi und mittelständischer Unternehmer beherrscht er den Mix aus Moderation und Macherqualitäten, den man am Mittelrhein schätzt. Sein Konkurrent Jan Zimmer, im Hauptjob Landesgeschäftsführer der CDU und Ex-Generalsekretär, kann dagegen mit Erfahrungen auf Landespolitik punkten. Was Büning und Zimmer verbindet, spricht für die Attraktivität von Oberwesel (und seiner Einwohner): Beide sind Zugezogene und trotzdem mit der halben Stadt verschwägert. Zimmer stammt von der Mosel und heiratete in die weltverzweigte Familie Persch ein („Floristin Persch“); Büning stammt aus dem Münsterland und lebt mit dem Ur-Oberweseler Marcel D’Avis zusammen. Dass Oberwesel überhaupt die Wahl hat, ist nicht selbstverständlich – die 3000-Einwohner-Stadt wird ehrenamtlich verwaltet; darum ist der Job wenig attraktiv. Anders als für seine Mitarbeiter z.B. in der Tourist-Info und dem Bauhof gibt es den Stadtbürgermeister gibt es nur eine Aufwandsentschädigung.
Disclaimer: Christian Büning ist Kolumnist bei „Mittelrheingold“. Nicht, weil er bei den Grünen ist, sondern weil er sehr gute Kolumnen schreibt. Mittelrheingold hält das aus.
Wer will nach Burgund?
Apropos Partnerschaften in Oberwesel. Die Kommune hat seit 1961 eine Partnerstadt mit weltweitem Ruf: Chablis in Burgund, Heimat hochpreisiger Weißweine, die schon bei Theodor Fontane eine Rolle spielten. Am 13. Juli bricht eine Delegation aus Oberwesel dorthin auf . Zum einwöchigen Chablis-Aufenthalt gehört ein besonderes Erlebnis, der französische Nationalfeiertag mit allem Drum und Dran. Der Freundschaftskreis Oberwesel-Chablis nimmt gerne auch Jugendliche mit. Sie sollten zwischen 13 und 17 Jahren sein, müssen nicht unbedingt Französisch können („Die Verständigung funktioniert in der Regel gut mit Händen, Füßen und eine Übersetzungs-App“) und können auch aus der Nachbarschaft von Oberwesel oder anderen Teilen des Welterbetals kommen. Weil Gastfamilien für die Unterkunft sorgen, halten sich die Kosten in Grenzen; es sind etwa 150 Euro. Facebook (Freundschaftskreis Oberwesel-Chablis)
Lahnstein, ein Wintermärchen
Die seltene Januar-Kombination aus Schnee und Sonne hat das Obere Mittelrheintal für kurze Zeit in ein Winterwunderland verwandelt. Es war ein Fest für Fotografen und Drohnen-Piloten. Zu den besten Aufnahmen zählt das Air-Lahnstein-Video von Mittelrheingold-Leser Hans-Peter Göderz. Facebook
Ideen für Lorch
Rund 60 Menschen haben sich an einer Zukunftswerkstatt für Lorch beteiligt und Ideen für ein besseres Miteinander entwickelt. Vorgeschlagen wurden u. a. eine Kontaktbörse für Senioren, Mitfahrbänke und eine neue Busverbindung zwischen den Stadtteilen. Jetzt geht es um konkrete Maßnahmen. Die Zukunftswerkstatt wird vom Rheingau-Taunus-Kreis und der Stadt Lorch unterstützt. Zu den Köpfen hinter der Idee gehört der Lorcher Hausarzt Matthias Ott. Wiesbadener Kurier (€)
Foto des Tages
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