Das Schlagwort „Anpassung an den Klimawandel“ war in den 90ern nicht besonders modern, aber damals hat man am Rhein einfach angefangen, worüber heute oft nur geredet wird. Mittlerweile schützt ein System von Hochwasserpoldern im Elsass, in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz das Mittelrheintal vor extremen Wasserständen. Das zahlte sich diese Woche erneut aus. Feuerwehren und andere Helfer hatten zwar viel zu tun, Fähren mussten am Ufer bleiben, der Schiffsverkehr war unterbrochen, Straßen wurden gesperrt und manche Keller liefen voll, aber der Pegel Kaub blieb mit 6,52 Metern deutlich unter den Werten von 1988 oder 1995 und der mobile Damm in St. Goar hielt. Dabei mussten noch nicht einmal alle Polder geflutet werden. Einer der größten und der geografisch nächste, der Polder Ingelheim, kam nicht zum Einsatz. Er kann im Katastrophenfall bis zu 4,5 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Zum Wochenende hin normalisiert sich das Mittelrhein-Leben allmählich. Bis auf Boppard sind alle Fähren in Betrieb; seit Freitagmittag tuckert auch wieder die „Loreley VI“ zwischen St. Goar und St. Goarshausen. Rhein-Zeitung (€), SWR (Video über Polder-Öffnung bei Worms), Hochwasser Rheinland-Pfalz (Pegel Kaub)
Nach-dem-Hochwasser-Foto: Nele Zimmer
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