Frank Zimmer

Die verflixten 6 Jahre

Blick auf St. Goarshausen. Foto: Dominik Ketz

„Der Countdown läuft „: So beginnt der SWR eine aktuelle TV-Reportage über die Rheinstraße in St. Goarshausen. Gemeint sind die 6 Jahre bis zur Bundesgartenschau, in der die Stadt gemeinsam mit dem linksrheinischen Nachbarn St. Goar eine Schlüsselrolle einnehmen soll. Es wird nicht einfach, aber es ist dringend nötig. Nur wenige Mittelrhein-Orte haben in den vergangenen Jahrzehnten so bluten müssen wie St. Goarshausen. Die frühere Kreisstadt verlor jede Menge Arbeitsplätze in der Verwaltung und die Hälfte der Einwohner. Auf der Habenseite stehen Institutionen, die andere Orte im Tal gerne hätten: Eine Verbandsgemeindeverwaltung, ein Gymnasium, eine Polizeiinspektion und last but not least der Sitz des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal. Momentan liegt St. Goarshausen in einer Art Niemandsland zwischen Niedergang und Neubeginn. Sinnbildhaft für diesen Übergangszustand ist Christian Melchert. Der Konditor und Koch schafft in der Saison bis zu 18 Stunden täglich in seinem „Café Restaurant Loreley“, liebt eigentlich, was er tut, und weiß trotzdem nicht, ob er bis zur Bundesgartenschau durchhält. Im knapp 7-minütigen Film sind außerdem Melcherts Sohn Elias zu sehen – der wahrscheinlich jüngste Stadtführer Deutschlands -, Bürgermeister Nico Busch, Künstlerin Evelyn Sattler in ihrem Atelier in der früheren Stadtmühle und Wolfang Menges, der gute Mensch von St. Goarshausen. Menges repariert kostenlos Fahrräder für Menschen, die es sich nicht leisten können. Applaus für Menges und Film ab! SWR
Foto: Dominik Ketz

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