Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Burgen wie im Oberen Mittelrheintal, aber auch hier ist ein Besitzerwechsel nicht alltäglich. 2018 sorgte die Verpachtung der Rüdesheimer Brömserburg für Aufsehen. Die Stadt sichtete mehrere Angebote und übertrug die Burg aus dem 12. Jahrhundert schließlich an ein Konsortium aus 5 Rheingauer Ehepaaren, darunter Vera und Bernhard Jung vom benachbarten Weingut in der Boosenburg und die PR-Profis Lydia Malethon und Joachim Piszczan. Zum Jahresbeginn ist der Erbpachtvertrag in Kraft getreten; er läuft bis Ende 2068. Die neuen Eigentümer haben schon vor der offiziellen Schlüsselübergabe entrümpelt. Die Burg sei „bis unter das Dach voll mit Müll“ gewesen, zitiert der „Wiesbadener Kurier“ eine der neuen Burgherrinnen. Jetzt geht es um die Bestandsaufnahme der Bauschäden. So ist z.B. das Dach undicht. 2020 könnte ein erster Museumsteil eröffnet werden. Die neue Eigentümergesellschaft „Die Brömserburg – Die Burg am Rhein GmbH & Co. KG“ plant eine virtuelle Ausstellung mit App und 3-D-Brille. Außerdem soll es einen Laden und ein Bistro geben. Wiesbadener Kurier, Mittelrheingold (Hintergrund), Wikipedia (Geschichte der Brömserburg)
Ein Comic für Kaub und Lorch
Auf der langen Liste historischer Kuriositäten am Mittelrhein steht der „Freistaat Flaschenhals“ ganz weit oben. Er existierte 1919 bis 1923 als eine Art Sonderwirtschaftszone rund um die damals preußischen Städte Kaub und Lorch, die als einzige in der Umgebung nicht von den Siegern des Ersten Weltkriegs besetzt worden waren. Der Kauber Winzer Peter Josef Bahles hat früh das Marketing-Potenzial hinter der Geschichte erkannt; seine Initiative hat „Grenzschilder“ und „Reisepässe“ herausgebracht. Zum 100. Geburtstag des „Freistaates Flaschenhals“ erscheint im Carlsen-Verlag ein Comic-Roman mit Texten von TV-Autor Marco Wiersch („Der Fall Barschel“, „Tatort“) und Illustrationen von Bernd Kissel. Das Buch „Freistaat Flaschenhals“ kommt am 26. März auf den Markt und kostet 20 Euro. carlsen.de, Rhein-Zeitung (über Bahles), spiegel.de (Artikel über den Freistaat Flaschenhals 2013)
Barock in Bingen
Man braucht ein bisschen Fantasie, um das Schmuckstück zwischen Tankstelle und Verkehrsinsel zu erkennen, aber das heruntergekommene „Struthsche Haus“ am Binger Fruchtmarkt gehört zu den architektonischen Schätzen der Stadt. Das rund 300 Jahre alte Barockgebäude beherbergte früher die Thurn- und-Taxis’sche Post. Jetzt soll es endlich saniert werden. Die Stadt will das Großprojekt unterstützen, indem sie Vorkaufsrechte für benachbarte Grundstücke nutzt. Allgemeine Zeitung
Ein Ausblick auf Lahnstein
Am Anfang des Superwahljahres 2019 hat die „Rhein-Lahn-Zeitung“ eine Umfrage unter den Lahnsteiner Fraktionsvorsitzenden gestartet. Johannes Lauer von der CDU und Gabi Laschet-Einig von der SPD erklären, was 2018 wichtig war und was sie 2019 und darüber hinaus erreichen wollen. Am 26. Mai finden die rheinland-pfälzischen Kommunalwahlen zeitgleich mit den Europawahlen statt. Rhein-Zeitung (Lauer), Rhein-Zeitung (Laschet-Einig)
Zitat des Tages
Wer nach dem Brexit, der Präsidentschaft Donald Trumps, der Ukrainekrise und dem Klimawandel noch nicht geschnallt hat, dass Europa die Zukunft ist, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen.
Johannnes Lauer, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Lahnsteiner Stadtrat. Rhein-Zeitung
Hierzuland in Bingerbrück
Das Team der SWR-Reihe „Hierzuland“ berichtet über die Heinrich-Becker-Straße in Bingerbrück. Der gut 6-minütige Film porträtiert mehrere Bewohner, die von ihrer Straße aus den Blick über Bingen und die Nahemündung genießen, darunter Tanzpädagogin Ute Scheller-Hofmann. „Hierzuland“ läuft am Freitag (4. Januar) ab 18 Uhr 45 im Rahmen der „Landesschau Rheinland-Pfalz“ und ist danach in der SWR-Mediathek zu sehen. bingen.de
Mittelrheiner des Tages: Fokko Ukena
Der Niedersachse ist Manager beim Bopparder Software-Unternehmen Ehrhardt + Partner und lebt unter der Woche im Stadtteil Udenhausen. Für die Stadtverwaltung ist Ukena eine Art Tourist: Sie fordert von ihm jährlich 24 Euro „Gästebeitrag“. Rhein-Zeitung
Zahl des Tages
600 bis 800 Kunden nutzen pro Wintersportsaison den Ski-Service von Intersport in Bingen, lassen Kanten schleifen und Bindungen überprüfen. Für das Fachgeschäft im Citycenter ist die eigene Alpin-Werkstatt ein wichtiger Wettbewerbsvorteil gegenüber Amazon und anderen Onlinehändlern. Allgemeine Zeitung
Foto des Tages
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