Bisher wirkte Jan Bolland wie das Sonntagskind unter den Mittelrhein-Hoteliers. In der Corona-Saison machte er immer genau zu richtigen Zeit die richtigen Dinge: Während des Lockdowns im Frühjahr baute er in Ruhe sein „Papa Rhein“ am Binger Hafen zu Ende, und im Sommer, als die Pandemie schon fast überwunden schien, eröffnete er. Mit der 2. Welle wird es aber auch für Bolland ernst. Die Diskussion um Risikogebiete und Beherbergungsverbote drückt aufs Geschäft. Bolland versteht die Strategie und die Kommunikation der Landesregierungen genauso wenig wie seine Kollegen: „Jemand aus einem Risikogebiet könnte also bei uns im Restaurant mit mehreren Leuten am Tisch sitzen und essen, aber allein in seinem Zimmer übernachten dürfte er nicht?“ fragt er in der „AZ“. Die Zeitung hat auch mit Hotelier Karl-Heinz Kaiser vom Binger „Römerhof“ gesprochen. Er macht wegen Corona nur noch 30 Prozent des sonst üblichen Umsatzes. Dem Branchenverband Dehoga ist nach eigenen Angaben kein Fall bekannt, in dem sich ein Gast in einen rheinland-pfälzischen Hotel angesteckt hätte. Für Bolland ist es eine Steilvorlage: „Nach Mallorca darf man noch, aber die deutsche Hotellerie wird abgewürgt“. Allgemeine Zeitung
Ein Mittelrhein-Wochenende beim Nachbarn
Gegenüber im Rheingau haben sich die Hoteliers eine ungewöhnliche Idee einfallen lassen: Urlaub in der Nachbarsachaft. Wer immer schon mal wissen wollte, wie man in den Hotels der Umgebung schläft, bekommt in ausgewählten Häusern bessere Konditionen als Otto Normaltourist. Heißt konkret: Bürger aus dem Rheingau, aus Hochheim und aus Flörsheim am Main können am „Heimatwochenende“ rund um den 14. November ermäßigt im „Schulhaus“ in Lorch, in „Breuers Rüdesheimer Schloss“, im „Central“ und im „Grünen Kranz“ in Rüdesheim wohnen. Mittelrheiner aus Lorch und Rüdesheim können auch in Geisenheim oder Eltville einchecken. Laut „Wiesbadener Kurier“ kostet die Übernachtung mit Frühstück im Doppelzimmer pro Person zwischen 47 und 89 Euro, im Einzelzimmer zwischen 67 und 115 Euro. Wiesbadener Kurier, rheingau.com
Video: Der Boppard-Pendler aus Indien
Anfang der 70er Jahre reiste der Bopparder Martin Kämpchen nach Indien und blieb einfach dort. Heute lebt der Deutschlehrer, Übersetzer und Autor in der Nähe von Kalkutta. Er engagiert sich in der Entwicklunghilfe und im Jugendaustausch. Wegen Corona ist Kämpchen gerade länger als sonst in der alten Mittelrhein-Heimat. In der SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz erzählt der Pendler zwischen Asien und Europa über sein Leben. SWR
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