Im Jahre 2 nach Marlon Bröhr ist der Widerstand gegen die Mittelrheinbrücke erlahmt. Der frühere Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises hatte die Planungen blockiert , weil er kein finanzielles Risiko eingehen wollte. Jetzt sitzt Bröhr im Bundestag und der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises schickt seinen Nachfolger Volker Boch mit einer Art Blankoscheck in die Verhandlungen mit dem Mainzer Wirtschaftsministerium. Boch und sein rechtsrheinischer Kollege Jörg Denninghoff klären dort die Kostenfrage. Das Land übernimmt den Löwenanteil, aber die Kreise werden zwischen 10 und 20 Prozent aufbringen müssen. Es wird am Geld nicht scheitern, machte CDU-Fraktionschef Wolfgang Wagner im Simmerner Kreistag klar: „Wir sehen den Point of no return . Das Projekt Mittelrheinbrücke darf nicht mehr scheitern und wird nicht mehr scheitern.“ Gegen den Verhandlungsauftrag für den Landrat stimmten noch nicht einmal die Grünen – sie enthielten sich der Stimme. Im gegenüberliegenden Rhein-Lahn-Kreis ist die politische Unterstützung für den Brückenbau ohnehin kein Thema. Hier leben traditionell die größten Fans, weil man sich von der Brücke leichten Zugang zur linksrheinischen A 61 und den benachbarten Gewerbegebieten erhofft. Rhein-Zeitung (€)
Das Foto von Henry Tornow zeigt den geplanten Brückenstandort zwischen Wellmich und Fellen.
Boppard beschließt das neue Rheinufer
Der Auftrag für die Rheinallee 2.0 ist raus: Der Bopparder Stadtrat hat das ca. 12 Millionen teure Uferprojekt ohne Gegenstimme und mit nur einer Enthaltung beschlossen. Die Neugestaltung durch den Berliner Landschaftsarchitekten Franz Reschke war lange umstritten und wird in der Stadt immer noch diskutiert. Reschke rettete die Situation dadurch, dass er seine Pläne für die traditionsreiche Georg-Francke-Anlage in Rekordzeit entschärfte. Dort wird jetzt weniger verändert als von vielen Boppardern befürchtet. Rhein-Zeitung (€), YouTube (Video-Aufzeichnung der Stadtratssitzung)
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WIE kann man so ein gigantisches Projekt planen, OHNE VORHER eine ausgiebige Analyse und entsprechende Planung eines Verkehrskonzepts durchzuziehen. Boppard ist sowieso ein Problemkind in Sachen Parkplätze, vor allem während der Sommersaison. Und die vielen Parkplätze am Rhein sollen wegfallen? WO bitte sollen Anwohner und vor allem die Gäste parken? Wie kommt man zur Fähre? Boppard ist zur Zeit schon praktische eine Einbahnstraße. Viele Touristen sind von der Verkehrsführung schon jetzt irritiert und den einen oder anderen sieht man vom Marktplatz aus durch die Fußgängerzone raus fahren. Die Parkhäuser sind voll oder die Parkplätze zu schmal – die vielen SUVs führen dazu, dass viele PPlätze nicht mehr genutzt werden, weil nicht mehr genügend Platz zum Aussteigen bleibt. Und dann KEINE Vorausplanung, wie der Verkehr in Zukunft gemanagt werden soll? Also, ich hätte im Stadtrat niemals zugestimmt, hätte ich etwas zu sagen.