Frank Zimmer

Loreley-Lied: 200 Jahre und kein bißchen leise

200 Jahre Loreley-Gedicht. Foto: Peter Werner

700 Jahre Stadt St. Goarshausen ist eine runde Sache, aber das noch wichtigere Jubiläum betrifft die Loreley gleich nebenan und eigentlich das gesamte Mittelrheintal. Am 26. März ist es exakt 200 Jahre her, dass Heinrich Heines Loreley-Gedicht erschien. Vertont von Friedrich Silcher wurde es weit mehr als die inoffizielle rheinische Nationalhymne. Wie kaum ein zweites deutsches Lied ist es weltweit zum Hit und Dauerbrenner geworden. Japaner lieben es; viele von ihnen können den Text auswendig. 1986 soll der damalige japanische Ministerpräsident bei einer Schiffsfahrt mit Helmut Kohl gleich unterhalb des Felsens „Die Loreley“ zitiert haben – in „lupenreinem Deutsch“, wie es heißt. Zum Jubiläum haben der Bonner Jurist und Musik-Enthusiast Martin Wiemer und St. Goars Bürgermeister Falko Hönisch (Foto) eine Liedersammlung mit den Silcher-Noten und vielen weiteren Variationen unterschiedlicher Komponisten auf den Weg gebracht, darunter von Franz Liszt und Clara Schumann. Zum Loreley-Geburtstag am 26. März gibt es außerdem ein Konzert in der Rheinfelshalle in St. Goar. Hönisch, im Hauptberuf Opernsänger und Musik-Manager, übernimmt die Bariton-Rolle. Eine musikalische Kostprobe und viele weitere Infos gibt es in einem YouTube-Video der „RZ“. Rhein-Zeitung (mit Video), Musikakademie St. Goar (Konzert)
Foto: Peter Werner

Loch und Löcher

Dem angeschlagenen Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (Koblenz, Boppard, Nastätten, Mayen) fehlen weitere Millionen. Trotz einer Finanzspritze der Stadt Koblenz und des Kreises Mayen-Koblenz über insgesamt 5 Mio drohe im laufenden Jahr eine Lücke von 8 Millionen Euro, berichtet die „Rhein-Zeitung“. Außerdem laufe ein Kredit über 10 Millionen Euro aus, der neu verhandelt werden müsse. Stadt und Landkreis sind die größten Anteilseigner der Krankenhausgruppe. Sie tragen momentan die ganze finanzielle Last, weil die ebenfalls beteiligten kirchlichen Stiftungen – darunter 2 aus Boppard – nicht mehr mithalten können. Das bedeutet de facto, dass Koblenz und Mayen-Koblenz das Bopparder Krankenhaus finanzieren, obwohl es nicht auf ihrem Gebiet liegt. Ein Gutachten soll jetzt klären, ob der Rhein-Hunsrück-Kreis einsteigen könnte, ohne gegen Haushaltsrecht zu verstoßen. Laut „RZ“ wären die Stiftungen bereit, ihre Anteile zu reduzieren oder ganz abzugeben. Der Knackpunkt ist, dass sie damit auch ihre Veto-Rechte verlieren, die Standorte wie Boppards bisher geschützt haben. Für das Bopparder Heilig-Geist-Hospital rechnet man im laufenden Jahr mit einem Defizit von 1,3 Millionen Euro. In Nastätten – wichtig u. a. für die rechtsrheinischen Höhenorte – werden 3 Millionen Euro Miese erwartet. Rhein-Zeitung (€)

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