In Boppard wächst die Sorge um das Heilig-Geist-Hospital. Stadt und Rhein-Hunsrück-Kreis sind von der Krise des regionalen Krankenhausverbunds „Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein“ (GMK) betroffen, aber nicht an den Entscheidungen beteiligt. Die Beschlüsse fasst die Nachbarschaft: Die Stadt Koblenz und der Kreis Mayen-Koblenz, die größten Gesellschafter des GMK. Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier und Landrat Volker Boch bleiben darum nur Appelle und das Prinzip Hoffnung. „Unser Krankenhaus ist das einzige zwischen Bingen und Koblenz. Ich denke, wir haben gute Chancen, dass es erhalten bleibt“, zitiert die „RZ“ den Bürgermeister. Das GMK beschäftigt am Standort Boppard rund 220 Mitarbeiter. Erst vor einem halben Jahr war das „Heilig Geist“ um eine Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie erweitert worden. Anfang der Woche platzte der geplante Verkauf an den privaten Sana-Konzern. Das GMK mit Kliniken in Koblenz, Mayen, Boppard und Nastätten gilt seit Jahren als Sanierungsfall. Jetzt werde über die Möglichkeit einer Insolvenz in Eigenverantwortung nachgedacht, meldet die „RZ“. Damit würde das GMK denselben Weg gehen wie das Lahnsteiner Krankenhaus. Mit einem wesentlicher Unterschied: In Lahnstein ist eine kirchliche Gesellschaft am Werk, kein kommunale Eigentümergemeinschaft. Die Insolvenz einer kommunal kontrollierten Klinik-Gruppe wäre selbst in der krisengeschüttelten rheinland-pfälzischen Krankenhauslandschaft beispiellos. Eine solche Blamage gab es noch nicht einmal bei der Schließung des Krankenhausbetriebes in Oberwesel und St. Goar. Dort waren zwar ebenfalls kommunale (Mit-)Gesellschafter am Werk, aber die unternehmerische Verantwortung lag bei der katholischen Marienhaus-Gruppe. Rhein-Zeitung (€, Boppard), Rhein-Zeitung (€, Fragen und Antworten zur GMK-Krise)
Foto: Romantischer Rhein / Friedrich Gier
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