Das Lahnsteiner St. Elisabeth-Krankenhaus wird bis zur Unkenntlichkeit restrukturiert. Laut „Rhein-Zeitung“ will der neue kirchliche Eigentümer 190 von 330 Arbeitsplätzen streichen und das Hospital zu einer Klinik für Psychiatrie umbauen. Alle anderen Abteilungen werden geschlossen. „Ich bin völlig schockiert“, zitiert die Zeitung Oberbürgermeister Lennart Siefert. Das Krankenhaus hatte im vergangenen November Insolvenz anmelden müssen, arbeitete aber in Eigenverwaltung weiter. Es gab einen erfolgversprechenden Plan: Innere Abteilung, Orthopädie und die HNO-Belegbetten sollten bleiben, das Angebot auf ältere Patienten ausgerichtet werden. Nur fand sich kein Investor dafür. Stattdessen übernimmt jetzt der katholische Klinikkonzern „Barmherzige Brüder Trier“ (BBT) mit einem Kahlschlag-Konzept. Die „Barmherzigen Brüder“ (Firmenmotto „Gesund. Geborgen. Und den Menschen nah“) betreiben in der Nachbarschaft bereits das „Katholische Klinikum“ mit Standorten in Koblenz und Montabaur. Das Ende des regulären Krankenhausbetriebs in Lahnstein hat Auswirkungen auf die gesamte rechte Rheinseite. Für Notfälle stehen jetzt noch Kliniken in Koblenz, Nastätten und Rüdesheim zur Verfügung. Allerdings gehört Nastätten ebenso wie Boppard zum kommunalen „Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein“, das selbst ums Überleben kämpft und nur noch mit Steuergeldern über Wasser gehalten wird. 2023 war bereits das Krankenhaus in Bad Ems geschlossen worden. Auf der linken Rheinseite gilt auch das defizitäre Binger Heilig-Geist-Hospital als Krisen-Kandidat. Rhein-Zeitung (€), SWR (Lahnstein-Pläne im Dezember 2023)
Foto: Creative Commons / Wikipedia
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