Frank Zimmer

Horror-Haushalt in Lorch und die Verbandsgemeinde, die keiner haben wollte

Noch ist nicht abzusehen, wie sich die Corona auf die Finanzen der Mittelrhein-Kommunen auswirkt. Einen Vorgeschmack auf künftige Haushaltskrise gibt es gerade in Lorch. Schon jetzt lastet auf der Stadt ein Schuldenberg von über 12 Millionen Euro. Damit nicht noch eine weitere ungedeckte Million dazukommt, werden wohl die privaten Hausbesitzer bluten müssen. Der Magistrat sieht keinen anderen weg als die so genannte Grundsteuer B für nichtlandwirtschaftliche bebaute Flächen auf schwindelerregende 1750 Prozentpunkte zu erhöhen. Lorch könnte damit einen bundesweiten Rekord aufstellen. Zum Vergleich: Nebenan in Rüdesheim liegt der Satz bei 480 Punkten. Die Lorcher Finanzkrise hat auch eine politische Dimension: Der erst im Februar ins Amt gekommene Bürgermeister Ivo Reßler vermutet, dass in früheren Jahren einige Stadtverordneten nicht so genau hinsehen wollten. Wiesbadener Kurier, verwaltungsportal.de (Rüdesheim-Werte)

Rathaus in Lorch: Der Stadt geht das Geld aus. Foto: Frank Zimmer / Mittelrheingold

Happy Birthday, Rhein-Nahe

Alte Bacharacher würden den 7. November 1970 am liebsten aus der Stadtchronik streichen. An diesem Tag war es mit dem jahrhundertealten „Amt Bacharach“ endgültig vorbei, denn sein kurzlebiger Rechtsnachfolger, die „Verbandsgemeinde Bacharach“ ging in der neu gegründeten VG „Bingen-Land“ auf. Bacharach verlor seine Funktion als Verwaltungsmittelpunkt und das historische Rathaus leerte sich. „Bingen-Land“ heißt mittlerweile „Rhein-Nahe“, aber patriotische Gefühle weckt das Konstrukt noch immer nicht. Das liegt weniger an den Menschen als an der Geografie: Die VG ist in 3 sehr unterschiedliche Räume aufgeteilt, das Nahetal mit Münster-Sarmsheim – fast schon ein Stadtteil von Bingen -, den prosperierenden Höhenorten Waldalgesheim und Weiler und den prekären Welterbe-Gemeinden zwischen Trechtingshausen und Bacharach. Die Binger „AZ“ hat einen Artikel zum 50. veröffentlicht.  Allgemeine Zeitung

Eine Kultur-Managerin für das Welterbe-Tal

Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal mit Sitz in St. Goarshausen ist Koordinationsstelle, Interessensvertretung, Ideenzentrale, Marketingagentur und Mädchen für alles. Hier bündeln alle beteiligten Länder, Kreise und Kommune ihre Aktivtitäten rund um das Welterbe-Tal. In den kommenden Jahren dürfte der Zweckverband noch wichtiger werden, denn er ist als Hauptgesellschafter der neuen Buga-GmbH vorgesehen. Das kleine Team von Geschäftsführerin Nadya König-Lehrmann ist gerade erweitert worden: Sarah Piller hat die neugeschaffene Stelle der Kultur-Managerin übernommen. Piller soll Künstler und Kulturschaffende im Tal vernetzen, beraten und organisatorisch unterstützen. Mehr dazu demnächst hier auf Mittelrheingold. Wiesbadener Kurier

Weinreise nach Wesel

Apropos Mittelrhein-Marketing: Zum Jahresende hört Jeanette Dornbusch als Chefin der Tourismusorganisation Romantischer Rhein auf. Wer sie noch einmal in Aktion sehen will: In einem neuen YouTube-Video mit „RZ“-Journalist Michael Defrancesco besucht Dornbusch Winzer Stephan Fendel in Oberwesel.

Foto des Tages

Die Pfalz bei Kaub im Morgennebel. Foto: Martin Jantzen.

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