Frank Zimmer

Heilig-Geist Bingen: Das Hospital als Patient

Heilig-Geist-Hospital in Bingen, September 2023

Das Binger Heilig-Geist-Hospital wird wohl noch auf Jahre hinaus Verluste anhäufen. Laut „AZ“ rechnet der grüne Bundestagsabgeordnete und Krankenhausexperte Armin Grau damit, dass die geplante Krankenhausreform der Bundesregierung frühestens 2027/28 Entlastung bringt. Bis dahin müssten der kirchliche Träger Marienhaus Geld zuschießen. Nach „AZ“-Informationen liegt das Defizit bei rund 3 Millionen Euro im Jahr. Das Krankenhaus ist damit in bester Gesellschaft – derzeit schreiben die meisten deutschen Hospitäler rote Zahlen. Die Marienhaus-Gruppe hatte 2020 bereits bei den Loreley-Kliniken in Oberwesel und St. Goar den Stecker gezogen. Am früheren Oberweseler Krankenhaus-Standort zog mittlerweile eine orthopädische Tagesklinik ein. Ob auch Bingen eine Degradierung zum „Gesundheitscampus“ droht, ist weiterhin unklar. Für ein stationäres Angebot mit Notfallmedizin spricht die ausgedünnte Krankenhauslandschaft auf der linken Rheinseite. Das Heilig-Geist-Hospital ist mittlerweile das einzige Krankenhaus zwischen Mainz und Boppard. Allgemeine Zeitung (€), Heilig Geist Hospital
Foto: Heilig-Geist-Hospital in Bingen, September 2023

Die Seilbahn geht in die Verlängerung

Die Koblenzer Seilbahn bleibt. Nachdem die Unesco keine grundsätzlichen Einwände mehr hat, gibt es in der Stadt sogar schon Ideen für eine Erweiterung. Die ersten Kommunalpolitiker träumen von einer Verlängerung bis zur früheren Fritsch-Kaserne im Stadtteil Niederberg. Dort sollen 800 Wohnungen für rund 2.000 Menschen entstehen. Der Luftweg über den Rhein wäre die schnellste Verbindung in die Innenstadt, so die Vision. Realistisch ist das allerdings (noch) nicht. Die Talstation in der Nähe des Deutschen Ecks ist derzeit nicht als Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr ausgelegt und oben auf dem Berg müssten Masten in den Festungspark betoniert werden – eine Horrorvision für viele Ehrenbreitstein-Fans. Rhein-Zeitung (€)

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