Redaktion

Big Business in Lahnstein

Bauprojekt Löhnberger Mühle in Lahnstein. Visualisierung: CG Elementum

Als Bahn-Vorstand (2015-2022) hat sich Ronald Pofalla eher selten im Mittelrheintal sehen lassen. Vielleicht lag es an lauten Güterzügen. Aber jetzt ist die Region für ihn attraktiv wie nie. Lahnstein hat es ihm besonders angetan. Pofalla – vor seinem Wechsel zur Bahn Kanzleramtsminister von Angela Merkel – sitzt seit vorigem Jahr in der Geschäftsführung des Berliner Immobilienkonzerns Gröner Group und setzt sich für deren umstrittenes XXL-Projekt Löhnberger Mühle am Rheinufer ein. Vergangene Woche reiste Pofalla persönlich nach Lahnstein, um in einer Bürgerversammlung um Zustimmung zu werben. Nach aktuellem Stand sollen rund um das Industriedenkmal rund 400 Wohnungen und im Gebäude selbst ein Altenzentrum entstehen. Es wäre das größte Bauprojekt im Welterbetal. Der Lahnsteiner Stadtrat muss noch zustimmen. Rhein-Zeitung (€), CG Elementum (Projekt-Website)
Visualisierung: CG Elementum

Alles auf eine Karte

In Boppards bestem Hotel kommt nur noch Wein aus Rheinland-Pfalz auf den Tisch. Laut „Rhein-Zeitung“ hat das traditionsreiche 4-Sterne-Haus „Rheinhotel Bellevue“ alles von der Karte gestrichen, was nicht Mittelrhein, Mosel, Nahe, Rheinhessen oder Pfalz ist und durch regionale Gewächse ersetzt. Hotelchef Marek Gawel will vor allem Betriebe aus dem Mittelrheintal nach vorne stellen. Dazu hat er „Bellevue“-Editionen beim VDP-Weingut Jochen Ratzenberger und beim Steeger Steillagen-Talent Gero Schüler in Auftrag gegeben. Den Gästen in den 3 Hotel-Restaurants „Le Chopin“, „Le Bristol“ und „Le Jardin“ bleibt jetzt nur noch die Qual der Wahl – die neue Karte umfasst rund 150 (!) Rheinland-Pfalz-Weine. Rhein-Zeitung (€), Rheinhotel Bellevue

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2 Gedanken zu „Big Business in Lahnstein“

  1. Schlimm dieses Klötzchenhausen, ich bin mir sicher, Herr Pofalla ist überhaupt nicht uneigennützig and diesem uncharmanten Wohnen-aus-der-Retorte-Projekt interessiert.

  2. Ein echtes Quartier-Entwicklungsgebiet wäre für Lahnstein eine tolle Gelegenheit, sinnvollen, modernen Wohnraum zu schaffen, d.i. Wohnraum in fußläufiger Entfernung der Geschäfte des alltäglichen Bedarfs. Außerdem müsste das Viertel dann verkehrsberuhigt sein, die Parkplatzpflicht von Seiten des Baurechts reduziert werden und generell das Areal nach der Bebauung verkehrsberuhigt sein. Dann fehlt noch eine Begrünung mit nachhaltigem Konzept, sodass sie nicht nach zwei Jahren wieder verfallen ist, sowie ein architektonisches Gesamtkonzept für die Anlage. Dieses Konzept muss dann auch vermittelt werden. Es braucht Kunst am Bau, es braucht eine sich von den zeitgenössischen Bauleiterentwürfen absetzende Facadengestaltung, nicht nur die modernen Baumethoden (Modulvorproduktion).
    Dann bin ich begeistert, Pofalla hin- oder her.

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