Der Hirzenacher Joachim „Josh“ Kochhann lebt seit 15 Jahren in der Nähe von Stuttgart, arbeitet als Radio-Moderator u. a. für SWR3 und vermisst manchmal den Rhein. Irgendwann kam er auf die Idee, eine Kamera an seinem Elternhaus zu installieren. Seitdem hat er rund um die Uhr den Fluss im Blick. Am Montagmorgen filmte Kochhanns Kamera über den Strom hinweg den gewaltigen Erdrutsch auf der rechten Rheinseite. Die entscheidende Minute ist mittlerweile auf YouTube zu sehen: Schiefergeröll aus dem halben Hang donnerte auf die Gleise. Die Staubwolke stieg meterhoch auf und reichte bis zum Rheinufer. Das Ausmaß des Schadens hat wenig später Fotograf Herbert Piel festgehalten. Er lebt im gegenüberliegenden Höhenort Holzfeld.
Zu Schaden kam niemand, aber für die Region ist der Erdrutsch von Kestert fatal. Weil der Hang weiterhin instabil ist, bleiben Bahn, Bundesstraße und Radweg auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Der Güterverkehr verlagert sich komplett auf die linke Rheinseite und 7 Monate nach dem Zugunglück von Lahnstein stellt sich erneut die Frage nach der Verkehrssicherheit im Tal. Die Schieferlawine hätte trotz der Hang installierten Fangnetze wohl jeden Personenzug oder Gefahrguttransport aus den Gleisen gerissen. SWR, YouTube
Das Endergebnis für Lorch
Nach Auszählung aller Stimmen haben sich die Kommunalwahl-Ergebnisse in Lorch noch einmal verschoben. Anders als nach den ersten Berechnungen des Hessischen Rundfunks schnitt die SPD besser und die CDU noch schlechter ab. Die SPD kam auf 15,3 Prozent, die CDU auf 21,7 Prozent. Beide Parteien haben gegenüber 2016 deutliche Verluste hinnehmen müssen und ihre Fraktionen halbiert. Stärkste Kraft ist die neu angetretene Liste Lorch (38,9 Prozent). Die Freien Wähler holten 23,7 Prozent. Damit hat die inoffizielle Große Koalition aus CDU und SPD ihre bisherige Mehrheit verloren. Sie hatte eine ungewöhnliche Blockadepolitik gegen den direkt gewählten Bürgermeister Ivo Reßler verfolgt. SPD-Chefin Tanja Herrmann und der bisherige Fraktionschef Georg Breitweiser verfehlten laut Datenportal „Votemanager“ die nötige Stimmenzahl und werden im neuen Kommunalparlament nicht vertreten sein. Votemanager
Boppard macht’s spannend
In Boppard ist das Rennen um den Bürgermeisterposten noch lange nicht gelaufen. Laut „RZ“ wird der am Sonntag ausgeschiedene unabhängige Kandidat Philipp Loringhoven keine Empfehlung für die Stichwahl abgeben. Loringhoven hatte jede vierte Stimme geholt. Seine Wählerschaft könnte im Finale am 28. März den Ausschlag geben. Dann trifft der Erstplatzierte Niko Neuser (SPD) auf die Nr. 2 Jörg Haseneiner (CDU). Neuser kann als bestens vernetzter Ur-Bopparder punkten, Haseneier als unverbrauchter Experte von außen. Rhein-Zeitung
2 Mittelrheiner in Mainz
Bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl haben die beiden (oberen) Mittelrheiner im Parlament ihre Mandate verteidigt: Innenminister und SPD-Landeschef Roger Lewentz holte im Wahlkreis Koblenz/Lahnstein knapp 40 Prozent und damit deutlich mehr als sein stärkster Konkurrent Udo Rau (CDU, 26,5 Prozent). Der Wahlkreis umfasst neben Lahnstein auch die Verbandsgemeinde Loreley mit Lewentz‘ Heimatgemeinde Kamp-Bornhofen. Dort kam er auf 69 Prozent der Stimmen. Auf der linken Rheinseite schafft es erneut SPD-Mann Michael Hüttner. Der gebürtige Dellhofer setzte sich in Bingen und der VG Rhein-Nahe mit rund 36 Prozent klar gegen seinen wichtigsten Widersacher Stefan Bastiné (CDU) durch. Anders als bei Bürgermeisterwahlen zählen in Landtagswahlkreisen schon die relativen Mehrheiten. Rhein-Zeitung (Lewentz), Allgemeine Zeitung (Hüttner)
Rund um Rüdesheim
Sogar in der Corona-Krise gilt: Wandern geht immer. Rüdesheim will für die neue Saison auf insgesamt 40 Kilometern 5 neue Routen ausschildern: Die „Große Rüdesheimer Runde“, die „Germaniarunde“, der „Rotweinweg Assmannshausen“, den„Klosterrundweg“ und die „Töpferrunde“. Die Wander-Offensive wurde vom Verein für Wirtschafts- und Tourismusförderung Rüdesheim und Assmannshausen angestoßen. Wiesbadener Kurier
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